„Wir setzen uns als CDU Hessen für einen gesellschaftlichen Konsens in der Frage der Energieversorgung der nächsten Jahrzehnte ein. Dabei wollen wir die Bewahrung unserer Umwelt und die Sicherung unseres Wohlstandes erreichen. Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und – nicht zuletzt – die Bezahlbarkeit von Energie für die Bürgerinnen und Bürger und unsere Unternehmen sind herausragende Ziele. Gründlichkeit geht bei dieser historischen Weichenstellung vor Schnelligkeit. Der Wettlauf um den schnellsten Ausstieg ist zu wenig, der Wettbewerb um die klügste Lösung ist deshalb unser Auftrag. Die Energiewende muss besonnen, vernünftig und vor allem zukunftsfähig ausgestaltet werden. Der Wohlstand unseres Landes, die Arbeitsplätze der Menschen und unser wirtschaftlicher Spitzenplatz in Europa dürfen nicht gefährdet werden“, sagte der Landesvorsitzende der CDU Hessen, Ministerpräsident Volker Bouffier, anlässlich des „Zukunftskongresses – Energie für morgen“ der CDU Hessen.

Der Energiegipfel der Landesregierung arbeite intensiv an einer Einigung auf zahlreichen wichtigen Themenfeldern. „Unter Beachtung der Vorlagen aus dem Bund und vor allem auch aus den Arbeitsgruppen des Hessischen Energiegipfels werden wir noch in diesem Herbst konkrete Ergebnisse vorlegen. Als Partei, die aus christlicher Verantwortung heraus handelt, wissen wir um unsere Aufgabe zur Bewahrung der Schöpfung. Umwelt und Wirtschaft dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir wollen die uns anvertraute Schöpfung gestalten und bewahren und wir wollen aus ihr heraus Wohlstand erarbeiten für die Menschen. Kluge Energiepolitik versöhnt Umwelt und Wirtschaft“, so Bouffier.

Insbesondere gehe es um einen Konsens in folgenden Punkten:

  • den Ausbau eines zukunftsfähigen Energiemixes aus erneuerbaren und fossilen Energien

die Wege zur Steigerung der Energieeffizienz und möglicher Energieeinsparungen

den Bedarf an künftigen Energienetzen und den Bau neuer Stromtrassen

die gesellschaftliche Akzeptanz der neuen Energiepolitik

„Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingt. Wir wollen eine bedarfsgerechte, umweltschonende, sichere und bezahlbare Energieversorgung. Und wir wollen die neue Energiesicherheit so gestalten, dass die Bürger in unserem Land einbezogen werden auf diesem Weg! Was hilft der beste Konsens, wenn die Bürger ihn nicht verstehen und nicht mitgehen wollen? Es geht um Akzeptanz! Und das wird beim Thema Wind, aber auch beim Thema Stromnetze noch eine gewaltige Herausforderung werden“, so Bouffier.

Auch die sozialen Auswirkungen müssten berücksichtigt werden, denn eine Energiewende sei nicht zum Nulltarif zu haben. Deshalb müsse alles getan werden, um die Verbraucher nicht unverhältnismäßig hoch mit steigenden Energiekosten zu belasten. „Hessen ist ein Industrieland. Wir wollen, dass auch künftig in Rüsselsheim und in Baunatal Autos gebaut werden. Der Strom muss bezahlbar sein, damit die produzierende Industrie hier bei uns bleibt und die Haushalte nicht zu stark belastet werden. Es geht aber auch um Dienstleistungen. In Frankfurt befindet sich der weltweit größte Internet-Knoten, der so viel Strom verbraucht wie eine Stadt mit 100.000 Einwohnern. Wir wollen auch diese Dienstleistungen bei uns halten – das sind die Jobs von morgen“, sagte der CDU-Landesvorsitzende. Deshalb gelte es in erster Linie darum, die Grundlastversorgung sicherzustellen. „Die Fließbänder müssen auch laufen, wenn kein Wind weht oder wenn keine Sonne scheint“, so Bouffier. Um das zu gewährleisten, brauche Hessen einen realistischen Energiemix, einschließlich entsprechender Kraftwerkskapazitäten im Bereich der fossilen Energieträger.

„Energie für morgen“ – das gebe dem Forschungs- und Technologiestandort Hessen große Chancen. „Wir wollen von den Marktchancen profitieren, die von den erneuerbaren Energien ausgehen und ein hohes Innovationspotential haben. In Hessen gibt es große und kleine Unternehmen, die heute schon in diesen Zukunftsmärkten führend tätig sind. Unser Ziel muss es sein, die Rahmenbedingungen für die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen optimal zu gestalten. Daher werden wir unsere Politik für Mittelstand, Infrastruktur und Innovationen konsequent fortsetzen. Rahmenbedingungen für Unternehmen sind Rahmenbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Arbeitsplätze. Hessen wird für Fachkräfte attraktiv bleiben, das sichert den Nachwuchs in Betrieben, in der Forschung und in der Lehre“, sagte Bouffier.

„Wir stehen vor spannenden Herausforderungen, vor neuen Entwicklungen und vor Veränderungen – im Bereich der Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialpolitik. Wir werden als CDU Hessen unseren Weg entschlossen, verlässlich und mutig, aber auch klug, weitergehen. Es geht um eine sichere Zukunft für unser Land“, so Bouffier.

Zum Zukunftskongress:

Auf dem „Zukunftskongress – Energie für morgen“ haben Gesprächspartner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über Konzepte, Ideen und Innovationen der Zukunft gesprochen. Thematische Schwerpunkte waren die Energiepolitik und Zukunftstechnologien. Neben dem CDU-Landesvorsitzenden und Hessischen Ministerpräsidenten, Volker Bouffier, haben unter anderem der EU-Kommissar Günther Oettinger, Staatsministerin Lucia Puttrich, Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann und der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Helge Braun, am Zukunftskongress teilgenommen.

Die Bürgerinnen und Bürger können ihre Vorschläge und Ideen – nicht nur zum Thema Energie und Forschung – in den Diskussionsprozess einbringen. Die CDU Hessen hat deshalb unter Federführung von Generalsekretär Peter Beuth eine Zukunftswerkstatt eingerichtet, die im Internet unter www.zukunftswerkstatt2025.de erreichbar ist. Hier sind auch kurze Impulsreferate von Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zur Zukunft Hessens im Jahre 2025 nachzulesen.

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