Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der stellvertretende Ministerpräsident und Europaminister Jörg-Uwe Hahn haben heute gemeinsam mit den Präsidenten der drei hessischen Partnerregionen das neue Mehr-Regionen-Haus mit Hessischer Vertretung bei der EU in Brüssel eröffnet. Es war ein feierlicher Moment, als die Fahnen der Partnerregionen von Volker Bouffier, vom Präsidenten der Aquitaine Alain Rousset, vom Präsidenten der Emilia-Romagna Vasco Errani, vom Marschall der Wielkopolska Marek Wozniak und von Jörg-Uwe Hahn die Europafahne auf dem Dach des neuen Mehr-Regionen-Hauses gehisst wurden. In einem gemeinsamen Festakt wurde das Mehr-Regionen-Haus in Brüssel mit Ansprachen aus allen Partnerregionen und einer Festrede des Präsidenten der Europäischen Kommission José Manuel Barroso eröffnet. Barroso begrüßte insbesondere den einzigartigen europäischen Ansatz, bei dem vier Regionen aus vier verschiedenen Mitgliedsstaaten in einem gemeinsamen Haus zusammenarbeiten.

Mit dem neuen Mehr-Regionen-Haus stellt sich Hessen in Brüssel noch stärker als bisher europäisch auf: „Mit diesem neuen gemeinsamen Haus haben wir im Herzen des Europaviertels in Brüssel ein neues Niveau. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir einerseits deutlich besser sichtbar, andererseits bieten uns die neuen Räumlichkeiten und die technischen Möglichkeiten endlich die Bedingungen, die wir brauchen, um unsere Interessen zu vertreten, aber auch um die Menschen hier zusammenzuführen. Ich hoffe auf viele Besuchergruppen aus Hessen, die in die neue Vertretung nach Brüssel kommen, sich über EU und hessische Europapolitik informieren und das Projekt Europäische Integration vor Ort zu erfahren – das Projekt, das uns seit Jahrzehnten Frieden, Freiheit und Wohlstand sichert“, so der Ministerpräsident in seiner Ansprache. Europaminister Hahn betonte in seiner Rede: „Unser Mehr-Regionen-Haus ist in dieser Form in Brüssel einmalig und stößt schon deshalb auf besonderes Interesse. Wichtig war uns aber vor allem, in der unmittelbaren Nachbarschaft der EU- Institutionen zu sein, dem EP, dem Rat, dem Ausschuss der Regionen und vielen Vertretungen und Botschaften. Diese unmittelbare Nähe erleichtert die Vertretung unserer Interessen wesentlich.“

Bei der Eröffnung der Hessischen Landesvertretung in Brüssel: Ministerpräsident Volker Bouffier und der Präsident der Europäischen Kommission José Manuel Barroso.

Zu der Eröffnung waren über 1.000 Gäste, darunter zahlreiche Europaabgeordnete, Mitglieder des Hessischen Landtags, Botschafter und hohe Entscheidungsträger der EU-Institutionen gekommen. Vor der Eröffnung erörterten Ministerpräsident Bouffier und Europaminister Hahn mit den Präsidenten der Partnerregionen weitere Felder und Möglichkeiten der Zusammenarbeit im neuen Haus in Brüssel und unterzeichneten dazu eine Erklärung der Partnerregionen. Im Rahmen ihres Aufenthalts in Brüssel führten der Hessische Ministerpräsident und Staatsminister Hahn eine Reihe von politischen Gesprächen. Sie wurden unter anderem vom Präsidenten des Europäischen Parlamentes Martin Schulz empfangen und trafen mit dem Generalsekretär des Rates Uwe Corsepius zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion, der Euro, die Staatsschuldenkrise, Bodenverkehrsdienste, Wasserkonzessionen, EU-Finanzdienstleistungspolitik, der Mehrjährige Finanzrahmen und EU-Förderpolitik sowie die Reform der EU-Agrarpolitik.

Ministerpräsident Bouffier und Minister Hahn wurden von Europastaatssekretärin Dr. Zsuzsa Breier begleitet. Der Festakt wurde musikalisch vom Jugendjazz-Orchester der Partnerregionen untermalt. Nach den festlichen Reden wurde ein Buffet mit Spezialitäten aus den vier Partnerregionen eröffnet: Für Hessen präsentierte die Marketinggesellschaft „Gutes aus Hessen“ traditionelle „Ahle Wurscht“, Frankfurter Grüne Soße mit Ei und Taunusgrillwürste; dazu wurden Weißweine aus dem Rheingau und von der Bergstraße, sowie Hessisches Bier und Apfelwein gereicht. Aus der Emilia-Romagna kamen Mortadella und Parmigiano Reggiano, Parmesan-Käse mit Balsamessig aus Modena sowie regionale Rotweine. Wielkopolska bot eine Vielzahl verschiedener Wurstsorten und traditionell hergestellte, gesalzene Pilze an; dazu wurde polnisches Notecki (Bier) gereicht. Die Aquitaine offerierte aus dem Bordeaux Rot- und Rosé-Weine; dazu reichte sie ihren Jambon de Bayonne und den regionalen Käse Ossau-Iraty.

Fotos: Horst Wagner (Landesvertretung Brüssel)

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