“Internationale Spitzenforschung ist in Hessen zuhause“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier heute in Darmstadt. „Die Zukunftsfähigkeit unseres Wissenschaftsstandorts zeigt sich auf eindrucksvolle Weise bei der GSI: Mit modernster Technik enthüllen Wissenschaftler aus aller Welt die Geheimnisse des Universums und liefern gleichzeitig bahnbrechende Forschungsgrundlagen etwa für die Krebstherapie“, so Bouffier. Im Rahmen der Aktionswochen Forschung hat der Regierungschef das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung besucht. Bei seinem Rundgang informierte sich der Ministerpräsident unter anderem über den Fortschritt beim Bau des Forschungsanlage FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) und sprach mit Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern über ihre Arbeit.

Die Landesregierung stehe zu ihrer Verantwortung, den Wissenschaftsstandort Hessen weiter auszubauen und Hochschulen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen umfangreich zu unterstützen. „Mit insgesamt rund 2,05 Milliarden Euro ist der Wissenschaftsetat 2013 so hoch wie noch nie in der Geschichte des Landes Hessen“, sagte der Ministerpräsident. Damit hätten sich die Mittel in Hessen seit 1999 nahezu verdoppelt.

Linearbeschleuniger UNILAC – Innenansicht der Alvarez-Struktur.

Seit 2008 existiert an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt das LOEWE Forschungszentrum Helmholtz International Center for FAIR (HIC for FAIR). Es ist ein gemeinsames Forschungszentrum der Universität Frankfurt, der Technischen Universität Darmstadt, der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) in Zusammenarbeit mit der Helmholtz-Gemeinschaft und GSI. Das Fördervolumen beträgt 15,5 Millionen Euro. „HIC for FAIR nimmt gemeinsam mit den hessischen Universitäten eine führende Rolle bei Entwicklung und Bau von FAIR ein sowie auch in der Planung, Umsetzung, Analyse und physikalischen Interpretation der FAIR-Experimente“, erklärte der Ministerpräsident.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt entsteht derzeit auf rund 20 Hektar die neue internationale Teilchenbeschleunigeranlage FAIR für die physikalische Grundlagen- und Anwendungsforschung. Von 2018 an werden an FAIR mehr als 3.000 Wissenschaftler aus mehr als 50 Ländern die Grundbausteine der Materie erforschen und die Entwicklung des Universums nachzeichnen. Eine nie dagewesene Vielfalt an Experimenten wird dann möglich sein, die neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums vom Urknall bis heute ermöglichen. Hierzu wird GSI – zusammen mit internationalen Partnern – die bereits existierenden Beschleunigeranlagen zu einem Internationalen Zentrum für die Forschung mit Ionen- und Antiprotonenstrahlen ausbauen. Herzstück ist eine unterirdische Synchrotron-Doppelringanlage mit 1.100 Metern Umfang. Die Kosten für Errichtung und Inbetriebnahme von rund einer Milliarde Euro trägt zu drei Vierteln der Bund, wozu Hessen 90 Millionen Euro beisteuert. „Vor Ort in Darmstadt entsteht eine einzigartige Ideenschmiede, deren Forschung den Menschen zugutekommen wird. Hieraus werden nachhaltige Impulse für die wissenschaftlich-technologische und wirtschaftliche Entwicklung der Region sowie darüber hinaus in Deutschland und Europa resultieren“, sagte der Ministerpräsident abschließend.

Linearbeschleuniger UNILAC – Innenansicht der Alvarez-Struktur.


Alle hessischen Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, auf der Internetplattform für Bürgerbeteiligung ihre Fragen, Ideen und Vorschläge zum Thema Forschung an die Landesregierung zu richten. Die Frage lautet: „Wissenschaft und Forschung machen unser Leben gesünder, leichter und sicherer, schaffen die Grundlagen für Innovation und Wohlstand. Aber Forschen ohne Grenzen – wie weit darf Forschung zum Beispiel für die Gesundheit der Menschen betrieben werden?“.

Die Beiträge mit den meisten Stimmen werden öffentlich beantwortet. Seien Sie dabei und bringen Sie sich ein unter www.buergerdialog.hessen.de.

Fotos im Text: GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung

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