Der Bundesratspräsident und Ministerpräsident Volker Bouffier hat zu Beginn seiner Delegationsreise nach Südafrika und Mosambik am Sonntag in Soweto Sozialprojekte für junge Menschen und das Nelson-Mandela-Haus besucht. Soweto, als Zusammenschluss zahlreicher Townships gegründet, gilt seit dem Aufstand im Jahr 1976 als Symbol der Apartheidsära.

„Geschichte nicht außer Acht lassen“

„Wer die Entwicklung des heutigen Südafrikas verstehen will, darf die Geschichte nicht außer Acht lassen“, sagte Bouffier. „Sie ist untrennbar mit Nelson Mandela verbunden. Er hat diese Nation gegründet – ohne Gewalt. Das ist eine Botschaft, die heute genauso aktuell ist wie damals. Es bewegt mich, wenn ich hier bin.“ Das Mandela-Haus, in dem der spätere südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger von 1946 bis 1962 gelebt hat, erinnert mit Kunst, Bildern und Urkunden  an das Familienleben der Mandelas und die reiche politische Vergangenheit Sowetos.

„Deutschland will sich politisch und wirtschaftlich stärker in Südafrika engagieren. Wir nehmen aber auch die soziale Verantwortung sehr ernst. Es ist wichtig, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Perspektive für die Zukunft  zu geben. Es ist eine Freude, zu sehen, dass es in Soweto viele Menschen gibt, die sich auf ganz unterschiedliche Weise darum bemühen“, sagte Bouffier.

Lesen, Schreiben und soziale Kompetenzen erlernen

Praktikanten der Deutschen Botschaft in Pretoria unterstützen ein durch Spenden finanziertes Waisenhaus. Für die dort lebenden Kinder ist der Bau eines Bolzplatzes geplant. Die St. James Brass Band, eine ehrenamtliche Marching Band, gibt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, durch einen Platz in der Band nicht nur Musik zu machen, sondern Lesen, Schreiben und soziale Kompetenzen zu erlernen. Auch Sport gebe jungen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft Halt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, sagte Bouffier beim Spiel zweier Fußballteams mit Straßen-Kindern. „Der Fußballplatz ist ein sicherer Ort für sie. Hier sind sie weit weg von Drogen, Gewalt und Kriminalität.“ Allen Projekten übergab der Hessische Ministerpräsident eine Spende von jeweils 1000 Euro.

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