Der Bundesratspräsident und Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat nach der Rückkehr von seiner Delegationsreise am Sonntag ein positives Fazit gezogen: „Es war eine sehr wertvolle Reise, die nachwirken wird. Wir haben ein sehr dichtes Programm mit insgesamt rund 70 Terminen gehabt. Kooperationen sind erneuert oder neu aufgebaut worden. Der Besuch in Singapur und Japan führt unsere Länder wirtschaftlich, wissenschaftlich und ganz sicher auch politisch enger zusammen.“ 

Auf seiner einwöchigen Reise nach Singapur und Japan wurde Ministerpräsident Bouffier von hessischen Universitätspräsidenten, Landtagsabgeordneten, Unternehmern und Bankvorständen begleitet. „Die rund 50-köpfige Delegation hat Hessen als Zentrum Deutschlands und Zentrum Europas repräsentiert“, sagte Bouffier.

Erfolg durch Innovationsstärke und Export 

Der asiatische Raum ist einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsräume. Singapur und Japan sind für Hessen verlässliche Partner auf dem internationalem Handelsparkett. Ministerpräsident Bouffier betonte, dass der wirtschaftliche Wohlstand in Hessen vor allem auf der Innovationsstärke des Landes und dem Erfolg im Export basiere. Deshalb sei es wichtig, vor Ort Gesicht zu zeigen. „Persönliche Beziehungen können nicht über das Internet entstehen. Wir hatten Unternehmen dabei, beispielsweise Merck und Braun Melsungen, die hier auch produzieren und mit unserer Hilfe neue Joint Venture unterschrieben haben. Wenn man die Chance hat, Beziehungen auszubauen oder neue zu begründen, dann wird in Kinzigtal, in Gießen, in Baunatal, in Bensheim oder in Kassel der einzelne Arbeitsplatz zu einem guten Teil in Japan oder sonst wo in der Welt finanziert und gestaltet.“  

Bei Treffen mit der politischen Elite beider Länder standen zentrale Zukunftsthemen im Mittelpunkt: die globale Sicherheit, der Klimawandel, der Ausbau von erneuerbaren Energien und die Herausforderungen des demografischen Wandels. „Von den Erfolgen der anderen können wir lernen“, sagte Bouffier nach seinen Gesprächen mit den Premierministern. „Aber auch die Entwicklung in Europa wird in Südostasien sehr intensiv wahrgenommen.“

Neue Technologien und Energiepolitik 

Japan investiert stark in Brennstoffzellentechnologie und Batteriespeicher. Die Speichertechnologie wird als Schlüssel zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien betrachtet. Dennoch steht die Regierung vor der Rückkehr zur Kernenergie – trotz der Katastrophe von Fukushima.

„Wir haben Respekt vor der Entscheidung, die jedes Land für sich trifft. Jedem muss aber bewusst sein, dass in einer globalisierten Welt die Auswirkungen dieser Entscheidungen auch andere betreffen. Wir haben uns nach Fukushima entschlossen,  andere Wege in der Energiepolitik zu gehen und hoffen, dass sich viele Länder diesem Weg anschließen. Im Dezember ist die UN-Klimakonferenz in Paris und die Welt wird schauen, wie die führenden Länder mit ihrer Verantwortung umgehen.“ 

Bouffier warb in seinen Gesprächen für die Europäische Union, die trotz der Griechenland-Krise für den Bundesratspräsident nichts von ihrer Attraktivität verloren hat. „Die griechische Regierung besteht aus Hasadeuren, die nicht in der Lage sind, ein Land zu führen. Wir hoffen, dass Griechenland auf den gemeinsamen Weg der Europäischen Gemeinschaft zurückfindet, denn dieses Europa ist eine Erfolgsstory.“

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