Ministerpräsident Volker Bouffier ist für zwei Tage auf Einladung von Landeshauptmann Hermann Schützenhofer nach Österreich gereist. Auf der Agenda stand am Mittwoch unter anderem der Besuch des Fraunhofer Instituts an der TU Graz. Seit 2007 kooperieren die beiden Fraunhofer-Institute an der Technischen Universität Graz und der Technischen Universität Darmstadt. Die Fraunhofer-Gesellschaft, als Europas größte Einrichtung für angewandte Forschung, arbeitet im Bereich der graphischen Datenverarbeitung an der virtuellen und erweiterten Realität. Unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter W. Fellner, Leiter von Fraunhofer Austria und ebenfalls Leiter des Fraunhofer-Instituts für graphische Datenverarbeitung (IGD) Darmstadt, entwickeln die Forscher Lösungen und neue Wege der 3D-Visualisierung. 

Virtuelle Welt hilft Planungsfehler bei großen Bauprojekten zu verhindern

Ministerpräsident Volker Bouffier besichtigte während seiner Delegationsreise in die Steiermark dabei die virtuelle Umgebung mit dem Namen DAVE. In diesem vielseitigen, begehbaren Projektionsraum kann der Nutzer vollständig in eine virtuelle Realität eintauchen. "Es ist faszinierend, wie hessische und steirer Forscher hier gemeinsam beispielsweise Pläne so visualisieren können, dass man per Animation bereits Räume betreten kann, bevor diese überhaupt gebaut sind. Man kann damit bereits intelligent Fehler beim Bau von Gebäuden verhindern, wenn diese noch in der Planungsphase sind - das spart am gezeigten Modell des künftigen Wiener Hauptbahnhofes Zeit und Geld und hilft den späteren Nutzern."

Neben den Technischen Universitäten arbeiten auch die Universitäten der beiden Länder Steiermark und Hessen eng zusammen. Während der Delegationsreise des Ministerpräsidenten bekräftigten der Vize-Direktor der Karl Franzens-Universität Graz (KFU), Dr. Peter Riedle, und der Vizepräsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, die bestehende Kooperation. „Beide Hochschulen beteiligen sich rege am europäischen Austauschprogramm für Studierende Erasmus+. In den letzten 20 Jahren haben über 3.000 hessische Studierende aus Frankfurt eine Sommer- oder Winter-School in Graz besucht. Das ist mehr als ein Austausch, es ist ein großes Stück europäisches Zusammengehörigkeitsgefühl", sagte Ministerpräsident Bouffier.

Auch in der Steiermark wird Hessen als „Apotheke der Welt“ nachhaltig gestärkt

Ministerpräsident Bouffier besichtigte im Rahmen seiner Reise am Donnerstag auch das Werk der Fresenius Kabi Austria in Graz. Dies ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des internationalen Gesundheitskonzerns Fresenius mit Sitz in Bad Homburg. Mit aktuell rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird jährlich eine Stückzahl von über 100 Millionen Flaschen, Beutel, Fertigspritzen oder Ampullen hergestellt, in denen sterile, aseptische Flüssigarzneimittel abgefüllt sind. „Das Fresenius Werk in Graz hilft Millionen von Menschen mit Arzneimitteln für die parenterale Ernährung. Mit der Herstellung von fertig zu verabreichenden Medikamenten wie Propofol oder Aminosäuren können Patienten in ihrer schwierigen Situation oftmals Linderung erhalten. Der Standort in der Steiermark ist als Tochtergesellschaft von Fresenius auch Teil der hessischen Pharmaindustrie. Hier wird die Marke Hessens als 'Apotheke der Welt' nachhaltig gestärkt ", sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

 

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