Hessen will die umstrittene Fusion der New Yorker und der Frankfurter Börse nicht um jeden Preis durchdrücken. „Wir wollen das nicht verhindern, haben aber schon gewissen Ansprüche“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier am Montag der dpa in New York. „Wir wollen eine starke Börse. Wir wollen aber keinen internationalen Konzern, der nicht im Sinne Hessens arbeitet.“

Bouffier war am Sonntagabend zu einem zweitägigen Besuch in New York eingetroffen. Am Dienstag wollte er sich mit NYSE-Börsenchef Duncan Niederauer treffen, dessen Frankfurter Kollege Reto Francioni gehört zu Bouffiers Delegation. Gegen die Fusion von NYSE Euronext und Deutscher Börse gibt es Bedenken der Europäischen Union, die eine marktbeherrschende Stellung beim Derivatehandel in Europa befürchtet. Ein Ergebnis wird Anfang nächsten Jahres erwartet.

„Wir werden unsere Entscheidung nicht vor der der Europäischen Union fällen“, sagte Bouffier. „Die wettbewerbsrechtlichen Bedenken aus Brüssel sind ein wichtiger Punkt und der muss erst geklärt werden.“ Es liege aber im Interesse des Bundeslandes, Frankfurt als Börsenstandort zu sichern: „Wir wollen eine starke, internationale Börse in Frankfurt. Das alles muss aber auch einen Nutzen für unser Land haben, wenn es die Unterstützung des Landes haben will.“

Mit Material von dpa

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