„Mit insgesamt rund 2,05 Milliarden Euro ist der Wissenschaftsetat 2013 so hoch wie noch nie in der Geschichte des Landes Hessen. Damit hat die Landesregierung für Forschung in Hessen eine fundierte Grundlage geschaffen, innovative und gewinnbringende Projekte für Wissenschaft und Gesellschaft umzusetzen. Die sichtbaren Erfolge der während der Legislaturperiode umgesetzten Projekte bestätigen den eingeschlagenen Kurs bei der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Lehre – daher wird die Landesregierung auch in den nächsten Jahren diesen Weg konsequent weitergehen.“ Das hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier heute anlässlich der auswärtigen Kabinettsitzung in der Hessentagsstadt 2013 erklärt. „Als dynamisches Wissenschaftszentrum Nordhessens hat sich Kassel auch in der Forschung ganz oben in Deutschland und Europa positioniert“, so Bouffier. Zu ihrer traditionellen Kabinettsitzung auf dem Hessentag kam die Landesregierung im SchülerForschungsZentrum (SFN) Nordhessen der Universität Kassel an der Albert-Schweitzer-Schule zusammen. Nachwuchsforscherinnen und -forscher der Jahrgangsstufen 5 bis 13 nehmen dort zurzeit am 4. MINT Schülerkongress teil – rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden erwartet.

„Im SFN kommt zusammen, was es für einen innovativen Forschungsstandort braucht: Junge, wissbegierige Mädchen und Jungen, die mit viel Kreativität Projekte selbständig realisieren – unterstützt von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“, betonte der Regierungschef. Der 2012 eröffnete Neubau für das Kooperationsprojekt von Land Hessen, Stadt Kassel, Landkreis Kassel, Universität Kassel und der Albert-Schweitzer-Schule wurde mit mehr als drei Millionen Euro aus dem Hochschulinvestitionsprogramm HEUREKA des Landes finanziert.

Auf Erkundungstour im SchülerForschungsZentrum in Kassel: Ministerpräsident Volker Bouffier.

„Auf Initiative des Physik Clubs Kassel ist hier ein bundesweit einmaliges Wissenszentrum für Jugendliche entstanden“, sagte Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann. Mit den Forschungswochen und der Kommunikationsoffensive „Hessen schafft Wissen“, solle die vielseitige Wissenschaftslandschaft Hessens noch bekannter gemacht werden: „Durch verbesserten Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft soll der Standort Hessen im nationalen wie internationalen Wettbewerb nachhaltig gestärkt werden. Das ist nicht zuletzt auch die Basis für einen optimalen Wissenstransfer – für eine erfolgreiche hessische Zukunft“, unterstrich die Staatsministerin. Die Straße der Wissenschaft auf dem Hessentag habe sich zu einem Anziehungsmagnet des Landesfests entwickelt: „Hier wird Forschung für jedermann erlebbar – das überwältigende Interesse der Besucherinnen und Besucher freut mich sehr“, fügte Kühne-Hörmann hinzu.

In der Kabinettssitzung wurde über die positive Entwicklung Kassel und Nordhessens berichtet. Nicht zuletzt durch die konsequente Unterstützung des Strukturwandels durch die vielfältige Landesförderung hat sich Kassel und Nordhessen zu einer der dynamischsten Regionen Deutschlands entwickelt. Weiterer Punkt der Tagesordnung war ein aktueller Forschungsbericht: „Die Landesregierung steht auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu ihrer Verantwortung, den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Hessen weiter auszubauen und Hochschulen sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen umfangreich zu unterstützen“, sagte der Ministerpräsident. Das werde auch daran deutlich, dass der Wissenschaftsetat mit seinen gut zwei Milliarden Euro seit Amtsantritt Landesregierung 1999 nahezu verdoppelt worden sei.

Mit viel Kreativität Projekte selbständig realisieren: Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher der Albert-Schweitzer-Schule bei einem Experiment.

Das 2008 aufgelegte Forschungsförderungsprogramm LOEWE (Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz) fördert herausragende wissenschaftliche Verbundvorhaben, insbesondere auch eine intensive Vernetzung von Wissenschaft, außeruniversitärer Forschung und Wirtschaft. Allein für die laufende Legislaturperiode stehen im Rahmen des Programms insgesamt 410 Millionen Euro zur Verfügung. Ministerin Kühne-Hörmann hob hervor: „Mit LOEWE hat das Land ein Forschungsförderprogramm angestoßen, das aufgrund seiner wettbewerblichen Konzeption und seines Finanzierungsvolumens deutschlandweit im Ländervergleich einzigartig ist.“ Davon profitierten nicht nur Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, sondern im Rahmen von Verbundprojekten auch kleine und mittlere Unternehmen.

„Wir wollen, dass aus guten Ideen Innovationen werden, die praktischen Nutzen für die Menschen im ganzen Land haben. Daraus erwachsen auch neue Potentiale für den Wirtschaftsstandort – auf diese Weise sichern wir bestehende Arbeitsplätze und schaffen die Jobs der Zukunft in Hessen“, ergänzte Bouffier. Auch der bundesweite Vergleich zeige, dass Hessen das „Land der Forscher“ sei: „Nirgendwo sonst in Deutschland arbeiten im Durchschnitt so viele Menschen im Bereich der Forschung und Entwicklung.“

Als Beispiel für entsprechende innovative Hochschulpolitik nannte der Ministerpräsident die Gründung der Hochschule Geisenheim University im Januar dieses Jahres. Die neue Hochschule entstand aus der Zusammenführung der Forschungsanstalt Geisenheim und des Fachbereichs Geisenheim der Hochschule RheinMain. Mit der Einrichtung der Hochschule Geisenheim wird ein neuer Hochschultyp in Deutschland erprobt: Hier werden praxisorientierte Elemente einer Fachhochschulausbildung mit forschungsbasierten Elementen der universitären Ausbildung im Master- und Promotionsbereich verknüpft. „Mit der Gründung der „Hochschule Geisenheim University“, die sich in staatlicher Trägerschaft befindet, setzt Hessen erneut wichtige Impulse, um Vielfalt in der universitären Lehre herzustellen, den Standortwettbewerb der deutschen Hochschulen anzukurbeln und neue Perspektiven für internationale Kooperationen in Forschung und Lehre zu schaffen“, sagte Bouffier.

Fotos: Hessische Staatskanzlei

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