Der Hessische Ministerpräsident und Bundesratspräsident Volker Bouffier hat anlässlich einer akademischen Feier zum 100. Todestag von Nobelpreisträger Paul Ehrlich im Frankfurter Universitätsklinikum der großen Verdienste des Mediziners bei der Erforschung des menschlichen Immunsystems gedacht.

„Paul Ehrlich hat Spuren hinterlassen, die noch für viele nachfolgende Generationen sichtbar sind. Mit seinen Vorstößen ins Grenzgebiet zwischen Medizin, Biologie und Chemie hat er den Grundstein für nach wie vor gültige medizinische Standards gelegt. Ehrlich war ein Vordenker und Mitbegründer der modernen Medizin, die vielen Menschen das Leben gerettet hat – wir alle sind ihm zu großem Dank verpflichtet“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Über Paul Ehrlich

Dem 1854 in Schlesien geborenen Ehrlich gelang bereits als Chemiestudent in Breslau, die analytische Arbeitsweise der Chemie für medizinische Diagnose nutzbar zu machen. 1899 zog er nach Frankfurt am Main und übernahm die Leitung des neu entstandenen Königlich Preußischen Instituts für experimentelle Therapie. „In Frankfurt entwickelte Paul Ehrlich die Grundlagen der Chemotherapie. Zu seinen wegweisenden Erfolgen auf dem Gebiet der modernen Medizin gehören auch Mittel gegen Diphterie und Syphilis. Für seine bahnbrechenden Forschungen zur Entwicklung der Immunologie und Krebsforschung erhielt er 1908 den Nobelpreis für Medizin in Stockholm“, so Bouffier. Am 20. August 1915 verstarb Paul Ehrlich in Bad Homburg.

Mit der Paul-Ehrlich-Stiftung und dem nach ihm benannten Preis, der jährlich in Hessen vergeben wird, werde weiterhin an seine Verdienste erinnert und Spitzenforschung gefördert. „Investitionen in Wissenschaft und Forschung sind immer auch Investitionen in die Zukunft des Landes und seiner Bürger, daher hat die Hessische Landesregierung den Wissenschaftsetat auf über zwei Milliarden Euro nahezu verdoppelt, denn Hessen ist und bleibt ein Land der Ideen“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. „Von seinen Forschungen profitieren wir bis heute, seine Werke wirken nach. Es gilt daher das Andenken von Paul Ehrlich entsprechend zu würdigen.“

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