Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat den Schriftsteller Peter Härtling mit dem Hessischen Kulturpreis 2014 ausgezeichnet. Der Regierungschef erklärte bei der feierlichen Verleihung in der Bad Homburger Schlosskirche: „Als Lyriker, Journalist, Verleger und Schriftsteller für Jung und Alt lässt Peter Härtling jeden an der Vielfalt der deutschen Sprache teilhaben. Er ist ein Autor für alle Generationen.“ Wie kaum ein anderer vermöge es Härtling mit seinen Werken, Bilder in den Köpfen der Leserinnen und Leser zu erschaffen. „Peter Härtlings Worte fesseln Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Sein Lebenswerk gehört zu unserer Kultur“, sagte Bouffier. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland und wurde heute zum 32. Mal verliehen. Die Laudatio hielt Prof. emer. Dr. Gerhard Kurz von der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Zur Person

Der 80-jährige startete als Journalist in das Berufsleben und volontierte von 1952 bis 1954 bei der Nürtinger Zeitung. Nach einer Zwischenstation als Redakteur bei der Heidenheimer Zeitung arbeitete er von 1956 bis 1962 als Feuilleton-Redakteur bei der Deutschen Zeitung. Anfang 1967 begann Härtling als Cheflektor im S. Fischer Verlag. Im Folgejahr wurde er zum Sprecher der Geschäftsleitung ernannt. 1974 schied der Schriftsteller aus dem Verlag aus und war fortan als freier Schriftsteller tätig.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Kinderbuchtitel „Das war der Hirbel“ (1973) und „Ben liebt Anna“ (1979). Härtling ist darüber hinaus Autor einer Fülle von Romanen, Gedichten, Essays, Erzählungen und Moderator einer Radiosendung im Hessischen Rundfunk. Er war als Stadtschreiber von Bergen-Enkheim (1977) und Mainz (1995) tätig. Im Laufe seiner langen und erfolgreichen Karriere als Schriftsteller wurde der zweifache Vater mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt. Dazu gehören der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (1987), der Lion-Feuchtwanger-Preis (1992), der Eichendorff-Literaturpreis (2000) sowie der Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache (2012).

Härtling wurde zudem mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt und ist Träger der höchsten Auszeichnung, die das Land Hessen zu vergeben hat, der Wilhelm Leuschner-Medaille (1996). Der gebürtige Chemnitzer lebt in Mörfelden-Walldorf.

Über den Hessischen Kulturpreis:

Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Susanne Gaensheimer, Kuratorin und Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Leiter des Museums Fridericianum, Kassel
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der FAZ
  • Prof. Birgitta Wolff, designierte Präsidentin der Frankfurter Goethe-Universität

Foto: Hessische Staatskanzlei/Sebastian Trapp

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