Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat anlässlich des „Tags der Heimat“ im Rahmen einer Feierstunde des Bunds der Vertriebenen (BdV) in Berlin einen nationalen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung angeregt. „Mit Trauer und Scham gedenken wir der vielen Millionen Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der dunkelsten Epoche deutscher Geschichte wurden“, erklärte der Ministerpräsident. „Doch jedes Unrecht steht auch für sich. Die Vertreibung von 14 Millionen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg ist auch ein Teil unserer Geschichte, den wir weder verdrängen, noch vergessen wollen, aber aus dem wir Lehren für unsere heutige friedliebende Gesellschaft ziehen können“, so Bouffier.

„Deshalb unterstütze ich die Einführung eines eigenen Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Ihnen steht ein eigener Gedenktag zu. Der Verweis auf den allgemeinen Volkstrauertag wird den Dimensionen des erfahrenen Leids nicht gerecht“, sagte der Ministerpräsident. Aufgrund ihres Schicksals hätten gerade die Heimatvertriebenen gewusst, dass ihre Zukunft eine europäische sein würde. „Deshalb bitte ich Sie, setzten sich weiter für die europäische Idee ein“, erklärte Bouffier und betonte: „Europa ist nicht nur Finanzkrise, sondern Garant für die längste Friedensperiode der Geschichte. Europa ist ein Jahrhundert- und Friedensprojekt, das wir nicht kleinreden dürfen. Es ist an uns allen, den europäischen Gedanken zu bewahren und zu beschützen“, so der Ministerpräsident.

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