Die heutige Hessenreise von Ministerpräsident Volker Bouffier stand ganz im Zeichen der Automobilindustrie. Als erste Station seiner Hessenreise eröffnete der Ministerpräsident in Anwesenheit von rund 350 Gästen die 22. „Automechanika“. In seiner Ansprache verdeutlichte Bouffier, „dass die Automobilindustrie eine der Säulen für Innovationen und Wohlstand in Deutschland und Hessen“ sei. „Auch wenn unsere Wirtschaftsdaten hierzulande ausgezeichnet sind, so stehen wir vor großen Herausforderungen.“

In diesem Jahr liegen die Schwerpunkte der Messe auf den Themen Elektromobilität und Aus- und Weiterbildung. „Wir stehen zu unserer Automobilwirtschaft und ich möchte Sie ermutigen, mit ihren guten Ideen weiterzumachen“, erklärt der Ministerpräsident an das Publikum gewandt. Rund 160.000 Besucher aus 180 Ländern werden an den sechs Messetagen in Frankfurt erwartet. Im Anschluss überreichte Bouffier den „Innovation Award“. 170 Aussteller hatten sich für den renommierten Preis beworben.

Beim anschließenden Messerundgang wurde dem Ministerpräsidenten ein E-Kart der Linde AG präsentiert. Das Sportgefährt befördert eine Person in unter vier Sekunden von Null auf 100 Stundenkilometer. Zuvor informierte sich Bouffier bei Schaeffler über neue Kupplungssysteme für den KFZ-Markt. „In der Elektromobilität liegen große Chancen. Es besteht für die deutsche Automobilindustrie jetzt die Möglichkeit, sich an die Spitze dieser neuen Technologie zu setzten“, so Bouffier. Dass E-Mobilität nicht nur umweltschonend ist, sondern auch Spaß machen kann, zeigte der Besuch bei Bosch. Hier setzte sich der Ministerpräsident in einen Fahrtsimulator, um eine neue Start-Stopp-Technik zu testen. Am Stand des Bundesverbands eMobilität informierte sich der Regierungschef abschließend noch über praktische Konzepte zur Umsetzung von elektromobilen Konzepten.

Ministerpräsidnet Volker Bouffier beim Rundgang auf der Automechanika am Stand der Firma Schaeffler.

In Rüsselsheim, bei Hessens größtem Autobauer, der Adam Opel AG, hat sich der Ministerpräsident mit Betriebsrat und Vorstand getroffen. „Wenn wir in Hessen von Automobilen sprechen, dann gehört Opel immer dazu“, sagte der Ministerpräsident im Adam-Opel-Haus gegenüber der versammelten Presse. Zuvor hatte er sich mit Vertretern des Vorstands und des Betriebsrats über die Situation beim Rüsselsheimer Autobauer ausgetauscht. „Wir setzen darauf, dass das Engagement von GM dauerhaft ist und bleibt“, erklärte der Ministerpräsident. „Das hat mir Steven Girsky in Detroit versichert.“ Im Anschluss fuhr Bouffier in einem Opel Insignia die gut zwei Kilometer zur Produktionsendfertigung selbst. In der großen Halle begrüßten die Opelaner den Regierungschef und erläuterten ihm den Arbeitsprozess. 50 Fahrzeuge werden hier pro Stunde produziert, im Zweischichtsystem von je 400 Mitarbeitern. Besonders stolz sind die Männer auf ihre positive Unfallbilanz: 12 Millionen Arbeitsstunden liegen unfallfrei hinter ihnen. Abschließend erklärt Bouffier: „Opel baut sehr gute Fahrzeuge. Ich will mit meinem Besuch auch den Kunden deutlich machen: Wir stehen zu Opel.“Für den Nachmittag stand noch ein Besuch bei der Produktion auf dem Programm.

Die letzte Station der Hessenreise war am Nachmittag die Gelnhausener Veritas AG. Die Firma stellt Zubehörteile für die Automobilbrache und konzentriert sich auf Fluid- und Spritzgießtechnik..„Ich bin beeindruckt, dass so viel technisches Know-How und Ingenieurskunst in Schläuchen steckt“, erklärte Bouffier nach der Werksbesichtigung in Gelnhausen.

Die Firma hat sich von einem ehemals regionalen Betrieb zu einem internationalen Unternehmen entwickelt und beschäftigt alleine am Gelnhäuser Werk über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2009 sei der Betrieb in der Krise gewesen, konnte diese aufgrund der hierzulande geltenden Kurzarbeitsregelung aberüberwinden, erklärten die Firmen-Vertreter. „Dank der klugen Lohnpolitik waren wir in Hessen gewappnet, auch wenn dies mit Einschnitten verbunden war“, entgegenete Bouffier. „Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg.“ Im Hinblick auf die Fachkräftesicherung betonte der Regierungschef, dass ein Unternehmen wie dieses auf allen Ebenen nach geeignetem Nachwuchs suchen müsse.

Abschließend zog der Ministerpräsident ein positives Resümee seiner Hessenreise: „Die Automobilbranche in unserem Land ist innovativ und bleibt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unser Land. Genau deshalb reise ich durch Hessen, um mir vor Ort selbst ein Bild zu machen“, sagte Volker Bouffier abschließend.

Fotos: M. Schaich (Hessische Staatskanzlei)

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