Ministerpräsident Volker Bouffier hat angesichts der nuklearen Katastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima von einer „Zäsur“ gesprochen: „Dort ist etwas passiert, was keiner für möglich gehalten hat. Daher müssen wir eine neue Bewertung der uns bekannten Sachverhalte vornehmen und alle Kernkraftwerke erneut daraufhin überprüfen.“ Für Hessen bedeute dies: „Biblis B, das zurzeit ohnehin nicht am Netz ist, wird überprüft und Biblis A, das derzeit in Betrieb ist, wird nun zum Zwecke der Überprüfung auch abgeschaltet“, sagte der Ministerpräsident am Dienstag.

Biblis A geht Ende der Woche vom Netz

Die Hessische Umweltministerin Lucia Puttrich ergänzte, dass Biblis A voraussichtlich Ende dieser Woche vom Netz gehe: „Bis spätestens Freitag werde das Land die Stilllegung anordnen.“ Der Bund und die Länder mit Kernkraftwerk-Standorten hatten im Rahmen des dreimonatigen Moratoriums – also der Aussetzung des Gesetzes zur Laufzeitverlängerung – beschlossen, zur Sicherheitsüberprüfung die Kernkraftwerke, die vor 1980 gebaut wurden, vom Netz zu nehmen.

Hessischer Energiegipfel geplant – Debatte über Sicherung und Zukunft für genügend Energie muss geführt werden

„Es genügt aber nicht, einfach abzuschalten“, betonte Bouffier. Wichtig sei, auch eine Antwort darauf zu geben, wie die Energieversorgung in Zukunft gesichert werden kann. „Denn es kann nicht richtig sein, dass wir hier abschalten und dann aus dem Elsass oder aus Tschechien Atomstrom kaufen“, so der Ministerpräsident. „Daher werde ich für Hessen einen Energiegipfel einberufen, bei dem wir jenseits von Parteipolitik und in aller Sachlichkeit darüber diskutieren, was wir in Hessen tun können!“

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag