Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und die Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, reisen am Donnerstag nach Brüssel, um für den Finanzplatz Frankfurt zu werben. Mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und dem Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici wird der hessische Regierungschef die möglichen Auswirkungen des Brexits auf die Finanzdienstleistungspolitik der Europäischen Union, die Fusion der Deutschen mit der Londoner Börse und die Verlagerung von Aufsichtsbehörden nach Frankfurt beraten. Die Ziele sind klar definiert: Volker Bouffier setzt sich für den Umzug der Europäischen Bankenaufsicht und der Europäischen Arzneimittelagentur nach Hessen ein und will Unternehmen, die einen neuen Standort in der EU suchen, von den Vorzügen des Landes überzeugen.

Frankfurt - ein erstklassiger Standort

„Wir sind nicht glücklich über den Brexit, aber wir sind entschlossen, die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen. Frankfurt ist der größte Finanzplatz auf dem Kontinent und Hessen der ideale Brückenkopf in die Europäische Union. Wir geben ein Signal an Unternehmen, die sehr bald einen Platz im Euroraum suchen. Wir sind mit unserer zentralen Lage, einem Weltflughafen, einem großen Wissenschaftsapparat,  vielen Finanzinstituten und hervorragend qualifizierten Fachkräften ein erstklassiger Standort“, sagte Volker Bouffier. „Unabhängig von der jüngsten Gerichtsentscheidung, dass die Regierung in London nicht ohne die Zustimmung des Parlaments mit den Verhandlungen über den EU-Austritt beginnen darf, halten wir an unserer Agenda fest.“

In dem Gespräch mit EU-Kommissionspräsident Juncker wird es auch um die Zukunft der Wirtschafts- und Währungsunion, den Stabilitätspakt und die EU-Flüchtlings- und Migrationspolitik gehen. Die Sicherheitspolitik der Europäischen Union und die Bekämpfung des Terrorismus wird der Ministerpräsident mit dem für die EU-Sicherheitspolitik zuständigen Kommissar Sir Julian King erörtern.

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