Der Bundesratspräsident und Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute mit der jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main den 67. Unabhängigkeitstag des Staates Israel gefeiert. „Die Staatsgründung Israels war ein Zeichen des Lebenswillens des jüdischen Volkes“, sagte Volker Bouffier in seiner Rede. Vor dem Hintergrund der Anschläge von Paris und der Zunahme antisemitischer Übergriffe wies er jedoch auch auf die Bedrohungen hin, die für Juden in Israel wie in Europa alltäglich sind: „Verbale oder tätliche Gewalt, antisemitische und antizionistische Aktivitäten haben in erschreckender Weise zugenommen. Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine zwingende, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Bekenntnis zu Israel gehört zur Staatsräson.“

Proklamation des Staates Israel am 14. Mai 1948

„Jom haAtzma'ut“, der israelische Unabhängigkeitstag, erinnert an die Proklamation des unabhängigen Staates Israel am 14. Mai 1948 in Tel Aviv durch David Ben Gurion, Oberhaupt der Provisorischen Staatsregierung und späterer erster Ministerpräsident des Landes. Seit 1949 wird dieser Tag jeweils am 5. Ijar des jüdischen Kalenders in Israel als Nationalfeiertag begangen und in weiten Teilen der Welt gefeiert. Volker Bouffier betonte bei dem Fest im Ignaz Bubis-Gemeindehaus die historische Tragweite der Gründung des freien jüdischen Staates: „Mit der Unabhängigkeit kam das jüdische Volk seinem Traum näher, den Rang einer gleichberechtigten Nation in der Völkerfamilie zu erreichen.

Doch die Freude ist nicht ungetrübt“, sagte Bundesratspräsident und Ministerpräsident Volker Bouffier. 50 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel nehmen antisemitische Übergriffe und Ressentiments wieder zu. Mordanschläge und Attacken wie zuletzt in Paris aber auch in Toulouse, Brüssel, Kopenhagen und Berlin zeigten die erschreckende Realität der Juden in Europa. „Ein Angriff auf jüdisches Leben ist menschenverachtend und immer auch ein Angriff auf die Religionsfreiheit und damit ein Angriff auf unsere gemeinsame Werteordnung“, stellte Volker Bouffier fest. „Gerade für Deutschland ist es beschämend und unerträglich, wenn 70 Jahre nach dem Holocaust Antisemitismus für einige Menschen salonfähig ist. Deshalb stehen alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes in der Pflicht, egal welchen Glaubens und welcher Herkunft, Angriffen auf Juden entgegen zu treten“, sagte der Bundesratspräsident und Hessische Ministerpräsident in Frankfurt.

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