„Die Anlagen rund um die Grenze sind ein bedrückender Anblick. Hier werden viele Erinnerungen an Deutschlands eigene Situation bis 1989 wach“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier anlässlich seines Besuchs in der Demilitarisierten Zone in Panmunjeom. Am sechsten Tag seiner Asienreise informierte sich Bouffier bei der United Nations Command Armistice Mission (UNCMAC) über die Grenze zwischen Süd- und Nordkorea. Bouffier erinnerte daran, dass zwischen beiden Ländern noch kein Frieden geschlossen sei, sondern nur ein Waffenstillstand bestehe.

Seit Ende des Koreakriegs ist das Land am 38. Breitengrad geteilt. Die verschiedenen Checkpoints der 241 Kilometer langen und 4 Kilometer breiten Demilitarisierten Zone machen die Teilung eindrücklich, so Bouffier weiter: „Die Wachtürme, der Stacheldraht und die Minenfelder sind das sichtbare Zeichen für die Herausforderung, denen sich die Weltgemeinschaft stellen muss.“ Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Nordkorea weiterhin nicht bereit sei, von seinem Atomprogramm abzurücken, müsse Südkorea unterstützt und weiter unter dem Schutz der USA stehen.

Vom Camp Bonifaz, benannt nach einem in 1976 während des Baumfällens von Nordkoreanern mit der Axt getöteten US-Soldaten, ging es für die Delegation innerhalb der Demilitarisierten Zone weiter zur Joint Security Area (JSA). In dieser JSA mit seinen berühmten hellblauen Baracken verläuft die Militärische Demarkationslinie und teilt die Baracken und Besprechungstische in Süd- und Nordkorea. Gespenstisch wird die Szenerie, als nordkoreanische Soldaten von außen in ihre Hälfte der Baracke durch das Fenster schauen.

Nach dem Besuch der Grenzanlagen stand ein Gespräch mit dem Vereinigungsminister Yu Woo-ik auf dem Programm. „Wir möchten aus Deutschland und Hessen die Hoffnung weitergeben, dass auch Korea eines Tages eine friedliche Wiedervereinigung erleben kann“, betonte der Ministerpräsident.

Foto: bereitgestellt von Wikipedia

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