Der Bundesratspräsident Volker Bouffier hat am Freitag bei Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der mosambikanischen Regierung und Mitgliedern seiner Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation über Kooperationen im Wirtschafts- und Bildungsbereich gesprochen und für den Föderalismus geworben. „Ich lade junge Menschen zur Ausbildung nach Deutschland ein, damit sie die Vorteile der beruflichen Ausbildung erfahren und ihre Erfahrung in ihrer Heimat weitergeben können“, sagte Bouffier. Eine qualifizierte berufliche Ausbildung sei Voraussetzung für eine positive wirtschaftliche Entwicklung Mosambiks. Hier könne Deutschland unterstützten und helfen. 

Chancen für die Entwicklung des internationalen Handels

Mosambik hat großes Interesse an Investitionen deutscher Unternehmen in Mosambik. „Es gibt viele Chancen für die Entwicklung des internationalen Handels“, sagte Ernesto Tonela, Minister für Industrie und Handel. „Wir hoffen, dass deutsche Unternehmen die Gelegenheit nutzen.“ Sehr wichtig sei der mosambikanischen Regierung der Ausbau des Energiesektors. Ministerpräsident Bouffier sagte zu, die positive Entwicklung des Landes weiter zu unterstützen. „Wir wollen helfen, dass Mosambik die Chance seines Rohstoffbooms nutzt, um ein breiteres und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erreichen, von dem wir als Exportnation auch profitieren werden.“ Mosambik ist ein rohstoffreiches Land. Die Hoffnungen auf wirtschaftlichen Erfolg ruhen vor allem auf den 2011 entdeckten großen Erdgasvorkommen, die Mosambik zu einem führenden Erdgasexporteur weltweit machen können. Für die Förderung und den Verkauf muss die entsprechende Infrastruktur entwickelt werden. „Mit der Qualität ihrer Produkte und ihren innovativen Technologielösungen sind deutsche Unternehmen für Projekte in diesem Bereich interessante Partner“, sagte Bouffier. 

Ein weiteres wichtiges Anliegen des Bundesratspräsidenten ist die Förderung des Bildungsbereiches. „Unsere Wissenschaftsdelegation prüft Möglichkeiten verstärkter Kooperation mit mosambikanischen Universitäten. Ein intensiverer Wissenschaftsaustausch ist ein weiterer Pfeiler einer erfolgreichen Zusammenarbeit in den kommenden Jahren“, sagte Bouffier vor dem Gespräch mit Jorge Nhambiu, Minister für Wissenschaft, Technologie und berufliche Bildung. In Mosambik haben die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Hochschule RheinMain bereits Kooperationen mit Universitäten. „Deutschland muss ein Interesse daran haben, nicht nur auf kurzfristige wirtschaftliche Vorteile zu setzen, sondern das Land langfristig auch im Bereich von Bildung und Forschung zu unterstützen. Dies wird sich für beide Länder auszahlen.“ 

Zusammenarbeit bei der Berufsausbildung

Um die bestehenden Verbindungen zu vertiefen, wird die hessische Handwerkskammer am Samstag eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Berufsausbildung unterzeichnen. Sie unterstützt eine deutsch-mosambikanische Privatinitiative zum Aufbau eines Berufsschulcampus.

Am Nachmittag besuchte der Ministerpräsident ein Berufsbildungszentrum, in dem mehr als 1500 Schüler eine Facharbeiter-Ausbildung erhalten. Die Werkstätten für Elektrotechnik, IT und erneuerbare Energien sind in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), Weltbank und deutschen Unternehmen errichtet worden. „Dieses Institut ist wichtig für die Zukunft des Landes“, sagte der Bundesratspräsident. „Es nützt nichts, Maschinen hierher zu stellen, wenn es niemanden gibt, der sie bedienen kann.“ 

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