Der Bundesratspräsident und Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht. Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes legte er gemeinsam mit dem Landtagspräsidenten Norbert Kartmann und dem Wiesbadener Bürgermeister Arno Goßmann einen Kranz am Ehrenmal auf dem Friedhof in Wiesbaden-Biebrich nieder. „Schrecken und Katastrophe des Zweiten Weltkrieges sind untrennbar mit unserer Geschichte verbunden. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft war ihre dunkelste Stunde“, sagte Volker Bouffier in seiner Rede. „Aus Respekt vor den Opfern und für eine friedliche Zukunft Europas müssen wir uns an sie erinnern.“

„Lehren für unsere Gegenwart und Zukunft ziehen“

Der Hessische Ministerpräsident rief dazu auf, das Gedenken nicht zum bloßen Ritual verkommen zu lassen: „Es muss uns wachrütteln, uns berühren. Millionen unschuldige Menschen wurden brutal ermordet, Millionen starben, um diese schrecklichen Verbrechen zu beenden. Die Auseinandersetzung mit dieser nicht fassbaren Grausamkeit darf und muss schmerzen.“ Nur in einer gelebten Kultur des Erinnerns liege die Hoffnung, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt. „Die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist unverzichtbar, um daraus Lehren für unsere Gegenwart und Zukunft zu ziehen. Der Kampf gegen Vergessen, Verleugnung und Verdrängung war und ist eine Bedingung für unsere gemeinsame, friedliche Zukunft.“

Volker Bouffier betonte die Bedeutung des Jahrhundert- und Friedensprojekts Europa und erinnerte daran, unter welch schwierigen Vorzeichen es begann: „Nach sechs grausamen und verheerenden Kriegsjahren war Europa tief gespalten. Doch der Sieg der Alliierten über das nationalsozialistische Deutschland war der Beginn einer historisch einzigartigen Entwicklung: Es ist den europäischen Völkern gelungen, ein Jahrhundert der Kriege zu überwinden. Die gemeinsamen Werte von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, universalen Menschenrechten, Toleranz und Freiheit wurden zum Fundament eines geeinten Europas. Diese historische Chance und dieses große Glück müssen wir für die kommenden Generationen erhalten und verteidigen. Auch aus diesem Grund haben wir die Pflicht, die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und an die unsäglichen Verbrechen der Nationalsozialisten lebendig zu halten“, sagte der Bundesratspräsident heute in Wiesbaden.

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