Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute im Beisein von Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Maren Müller-Erichsen zur neuen Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen ernannt. „Es freut mich, heute Maren Müller-Erichsen als neue Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderungen vorstellen zu können. Sie hat die Empathie und bringt das Wissen aus drei Jahrzehnten Ehrenamt mit. Mit ihrer ausgewiesenen Kompetenz und ihrem wertvollen Erfahrungsschatz wird sie uns eine große Unterstützung sein. Ich bin mir sicher, dass sich Maren Müller-Erichsen auch ihrer neuen verantwortungsvollen Aufgabe mit großer Hingabe widmen wird“, sagte der Ministerpräsident bei der Übergabe der Ernennungsurkunde in Wiesbaden. Maren Müller-Erichsen tritt die Nachfolge von Friedel Rinn an, der zuvor aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden war.

 

Zu Müller-Erichsens künftigen Aufgaben als Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen gehören die Beratung der Hessischen Landesregierung in Fragen der Ausbildung, Beschäftigung und Integration von Menschen mit Behinderungen sowie die fachliche Unterstützung der Schwerbehindertenvertretungen in der Landesverwaltung. Zudem ist sie Ansprechpartnerin und Vermittlerin, beispielsweise für Selbsthilfegruppen und Sozialverbände oder Ratsuchende Menschen mit Behinderungen. Ein wichtiges Ziel ist es untere anderem, Menschen trotz ihrer Beeinträchtigungen entsprechend in Beschäftigung zu bringen oder durch Qualifizierungen ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen und zu fördern.

 

Petra Müller-Klepper würdigte die Verdienste von Maren Müller-Erichsen und unterstrich: „Ihre vielfältigen Erfahrungen werden Sie zu einer guten und wichtigen Beraterin bei der Umsetzung der Politik mit und für Menschen mit Behinderungen in Hessen machen.“ Das Hessische Sozialministerium, in dem die Stabsstelle für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention angesiedelt ist, freue sich auf eine konstruktive und wertvolle Zusammenarbeit. „Daher setzen wir bereits zu Beginn ein sichtbares Zeichen und integrieren die neue Landesbeauftragte in die Veranstaltung ‚Tag der Menschen mit Behinderungen‘ im Hessischen Landtag am kommenden Freitag (17.8.). Maren Müller-Erichsen wird hier bereits am Diskussionsprozess um die Behindertenpolitik in Hessen teilnehmen“, so die Staatssekretärin.

 

Ehrenamtliche Tätigkeiten zum Wohle von Menschen mit Behinderungen

 

Für ihre neue Aufgabe kann Maren Müller-Erichsen auf weitreichende Erfahrungen zurückgreifen. Seit über drei Jahrzehnten konzentriert sie sich ausschließlich auf ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten zum Wohle von Menschen mit Behinderungen. In dieser Zeit hat sie eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten angestoßen und daran mitgearbeitet, wobei sie immer die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Augen hatte. Dank ihres Einsatzes entstanden zusätzliche integrative Kindertagesstätten und eine Grund- und Förderschule. Auch die Frühförderung für Menschen mit Behinderungen sowie weitere Plätze im betreuten Wohnen lagen Müller-Erichsen sehr am Herzen. Darüber hinaus hat sie die Einrichtung verschiedener Werkstätten unterstützt. „Dies sind nur einige Beispiele, die Ihren außergewöhnlichen Einsatz und die bisherigen Erfolge Ihres ehrenamtlichen Wirkens verdeutlichen“, lobte Bouffier.

 

Maren Müller-Erichsen arbeitete nach ihrer Ausbildung zur Landwirtschaftlich-Technischen Assistentin von 1958 bis 1981 am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Gießen, bevor sie ihre Tätigkeit aufgab, um sich auf ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten zu konzentrieren. Bereits während ihrer Zeit am Institut engagierte sich die gebürtige Bernburgerin (Halle) bei der Lebenshilfe Gießen, deren geschäftsführende Vorsitzende sie 1979 wurde. Seither stieß Müller-Erichsen, auch als Vorsitzende des „Deutsch-Israelischen Vereins für Rehabilitation und soziale Eingliederung für Behinderte und von Behinderung bedrohten Menschen“, eine Vielzahl neuer Projekte an, die zur Integration und Förderung von Menschen mit Behinderung beitragen.

 

Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene (1992 bis 2008) ist bzw. war die 74-Jährige Vorstandsmitglied der Lebenshilfe. Das ehrenamtliche Engagement ist der Aufsichtsratsvorsitzenden der Lebenshilfe Gießen ein besonderes Anliegen. Die Mutter zweier Kinder wurde 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr soziales und ehrenamtliches Wirken ausgezeichnet, im Juli 2011 überreichte ihr Ministerpräsident Volker Bouffier das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Foto: E. Blatt (Hessische Staatskanzlei)

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag