Bei einem Treffen mit dem koreanischen Außenminister Sung-hwan Kim in Seoul betonte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier die Gemeinsamkeiten, die beide Länder trotz der großen Distanz verbinden. „Sowohl Deutschland und Hessen als auch Korea haben eine starke Exportorientierung und sind eine bedeutende Wirtschaftsgröße in ihrer Region der Welt“, legte Bouffier dar. Aus diesem Grund begrüßte er unter anderem die Zeichnung des Freihandelsabkommens seitens Südkoreas.

Er freue sich, das Heimatland der größten koreanischen Gemeinschaft in Europa zu besuchen, betonte der Ministerpräsident. In Frankfurt am Main leben rund 6.000 Koreanerinnen und Koreaner. Die Mainmetropole beheimatet das koreanische Generalkonsulat und die Europazentrale der staatlichen Außenhandelsorganisation KOTRA (Korean Trade Center).

Eine weitere Gemeinsamkeit war ebenfalls Gesprächsthema: Die Teilung des Landes. „Wir sind glücklich, die Teilung in Deutschland friedlich überwunden zu haben. Das Gleiche wünschen wir natürlich auch unseren koreanischen Freunden und unterstützen sie mit unseren Erfahrungen, wo wir dies können“, so Bouffier zu Kim, dessen Vater aus Nordkorea stammt. Auf dem Programm steht am morgigen Dienstag auch ein Besuch der entmilitarisierten Zone an der Grenze zu Nordkorea.

Weitere Themen des Gesprächs waren unter anderem die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf beide Länder, die europäische Gemeinschaftswährung sowie die aktuelle politische Situation zwischen Nord- und Südkorea.

Ministerpräsident Volker Bouffier zu Besuch bei Hyundai/KIA

„Die Entscheidung von Hyundai, seine Europazentrale nach Hessen zu verlegen, freut mich. Ich sehe es als weiteren Beleg für die Stärke Hessens als Dienstleistungs- und Technikstandort im Herzen Deutschlands und Europas“, erklärte der Ministerpräsident im Rahmen seines Besuchs bei dem koreanischen Autobauer Hyundai/KIA. Die Zentrale von Hyundai Deutschland befindet sich in Offenbach. 2013 soll darüber hinaus die Europazentrale nach Offenbach verlegt werden. Hyundai/KIA betreibt in Hessen gleich mehrere Zentralen: In Frankfurt das KIA-Designcenter und in Rüsselsheim Hyundai Research+Design.

Der Enkel des Hyundai-Gründers Eui-son Chung und der Vizepräsident von KIA, Hyung-Keun Lee begrüßten den Hessischen Ministerpräsidenten in der Zentrale des Unternehmens im südkoreanischen Seoul.

Die Vertreter von Hyundai/KIA führten aus, dass sie trotz rückläufiger Nachfrage ein Wachstum von knapp 20 Prozent in Europa erwarten. Man habe ein großes Interesse an einer Zusammenarbeit in Deutschland im Bereich Forschung und Entwicklung, so Chung: „Deutschland ist immer noch die führende Nation im Autobau, hier möchten wir noch mehr lernen. Wir haben großen Respekt vor der Leistung der deutschen Wirtschaft, gerade vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise.“

Foto: Lan Muttoo (bereitgestellt bei Wikipedia)

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