Der CDU-Landesvorsitzende und Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat die Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört, als „wenig klug“ bezeichnet. „Mit solchen Begriffen kann man nicht viel anfangen“, sagte Bouffier am Dienstag in Gießen. „Man muss genau formulieren, deshalb will ich es so formulieren: Der Islam gehört natürlich nicht zur deutschen Tradition, das kann ernsthaft kein Mensch bestreiten. Aber der Islam wird zunehmend die soziale Realität in unserem Land mit prägen.“ Die Politik müsse sich danach ausrichten, brauche dafür aber Partner, sagte Bouffier bei einem Treffen mit Vertretern der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung.

Appell an muslimische Verbände: "Von Hasspredigern klar abgrenzen"

Nach dem Anschlag auf US-Soldaten am Frankfurter Flughafen verlangte Bouffier zugleich von muslimischen Verbänden, sich von Hasspredigern klar abzugrenzen. Die Gefahr solcher Prediger im Internet müsse stärker in den Fokus gerückt sowie "massiv gegen gehalten" werden. Bouffier warnte aber zugleich davor, Islamisten mit Muslimen gleichzusetzen. Wichtig sei, dass der Islam Gläubigen ein Leben in einer moderenen Gesellschaft ermögliche, er "sozusagen gegenwartstauglich" werde. Das sei insbesondere für Jugendliche wichtig.

Hessen sei "das mit Abstand erfolgreichste Integrationsland in Deutschland". Als Beispiel nannte der Ministerpräsident erfolgreichere Schulkarrieren von Kinder mit Migrationshintergrund dank Frühförderung wie Sprachtests oder Vorschulkursen.

Mit Material von dpa

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