Ministerpräsident Volker Bouffier hat mit Betroffenheit auf den Tod des früheren Wiesbadener Oberbürgermeisters, Justizministers des Freistaates Thüringen und Bundesverfassungsrichters a.D., Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Jentsch, reagiert.

„Professor Jentsch war eine herausragende Persönlichkeit, ein Spitzenjurist, dessen Rat und Meinung gerade bei komplexen juristischen Fragestellungen stets gefragt war und geschätzt wurde“, fasste Bouffier zusammen. „Wir verlieren mit Professor Jentsch einen Mitstreiter, der sich über Jahrzehnte hinweg mit großem persönlichen Engagement unermüdlich für Freiheit und Demokratie eingesetzt hat“.

Professor Jentsch war von 1982 bis 1985 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden. Einen Namen machte sich der in Fürstenwalde/Spree geborene Jurist insbesondere im Zuge des deutschen Einigungsprozesses und in den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung, in denen er als Justizminister von Thüringen den Aufbau der neuen, rechtsstaatlich ausgerichteten Justizlandschaft maßgeblich verantwortete sowie daran anschließend als Richter am Thüringischen Verfassungsgerichtshof.

Darüber hinaus habe sich Professor Jentsch viele Jahre in der Point Alpha Stiftung in Geisa engagiert, deren Vorsitzender im Stiftungsrat er war.

Langjähriges ehrenamtliches Engagement

„Egal wo Professor Jentsch seinen Wirkungsschwerpunkt hatte – im Mittelpunkt standen immer die Interessen der Menschen“, betonte Ministerpräsident Bouffier. Auch sein langjähriges und vielfältiges ehrenamtliches Engagement habe deutliche Spuren der Freude getragen, mit der er für seine Mitmenschen im Einsatz war.

Zu Lebzeiten wurden dem Wiesbadener Altoberbürgermeister und Ehrenbürger Hans-Joachim Jentsch zahlreiche Ehrungen zuteil: 1988 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande sowie nach dem Ende seiner Amtszeit als Minister der Justiz im Freistaat Thüringen das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 2005 erhielt der ausgeschiedene Richter des Bundesverfassungsgerichts das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 21. September 2006 wurde der Jurist zum Ehrenbürger der Stadt Wiesbaden ernannt, 2010 erhielt er für seine Verdienste um die deutsche Einheit die Wilhelm Leuschner-Medaille, die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. 2017 ehrte ihn Ministerpräsident Bouffier für sein Lebenswerk mit dem Hessischen Verdienstorden.

„Seine herausragenden Verdienste werden auch nach seinem Tod in guter Erinnerung bleiben“, sagte der Ministerpräsident, der der Familie sein tief empfundenes Beileid aussprach.

Quelle: Staatskanzlei

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