Trockenheit, Stürme und Schädlingsbefall – Hessens Wälder haben in den vergangenen Jahren massive Schäden erlitten. Insbesondere Fichten, aber auch Eichen und Buchen wurden stark getroffen. Umso wichtiger ist es, die hessischen Wälder wieder aufzuforsten und fit für die Zukunft zu machen.

Das hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier am Mittwoch in Wiesbaden deutlich gemacht. Dort pflanzte er anlässlich des 70. Tag des Baumes an der Talstation der Wiesbadener Nerobergbahn mit dem Landesvorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Hessen e.V., Bernhard Klug, eine Rotbuche. Sie ist der Baum des Jahres 2022.

Wald schützen und neue Bäume pflanzen

„Unser Wald ist nicht nur Lebensraum für Tiere. Er ist auch ein bedeutender Erholungsraum für die Menschen. Das hat die Pandemie gezeigt. So viele Bürgerinnen und Bürger wie nie zuvor gingen im Wald spazieren und suchten in der Natur Erholung. Der hessische Wald ist ein Allgemeingut, das schon seit Jahrhunderten von einer Generation an die nächste übergeben wird. Dieses hohe Gut zu schützen, ist unsere Aufgabe und unsere Pflicht“, unterstrich Bouffier. Deshalb habe die Hessische Landesregierung im August 2019 einen Zwölf-Punkte-Plan zum Erhalt der hessischen Wälder im Klimawandel vorgestellt. Dieser sieht insbesondere die Unterstützung der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bei der Beseitigung der Waldschäden sowie die Unterstützung zum Schutz des Waldes und Wiederbewaldungsmaßnahmen vor. 260 Millionen Euro werden für den Erhalt und den Wiederaufbau der hessischen Wälder bis 2023 bereitgestellt. 100 Millionen Bäume sollten zusätzlich für einen starken und gesunden Wald gepflanzt werden.

Darüber hinaus hat die Hessische Landesregierung 2019 gemeinsam mit dem Landesbetrieb „HessenForst“ das Mitmach-Projekt „Unser Wald“ gestartet. Neben Spenden können Hessens Bürgerinnen und Bürger bei öffentlichen Pflanzaktionen, die von den Forstämtern durchgeführt werden, selbst Bäume pflanzen. Bis zum Jahresende plant die landesweite Initiative im Staatswald die Pflanzung 5,5 Millionen neuer Bäume. „Das schafft Verbundenheit mit der heimischen Natur und leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt unserer Wälder. Nur gemeinsam können wir unseren Wald schützen und zukunftsfähig machen“, so Bouffier. „In den vergangenen beiden Jahren wurden jeweils mehr als 180.000 Euro an Spenden gesammelt und in diesem Jahr sind es schon wieder bereits fast 70.000 Euro. Damit konnten und können zahlreiche Wiederaufforstungs- und Wiederbewaldungsprojekte in vielen hessischen Forstämtern finanziert werden“, so Bouffier. Die Rotbuche – der Baum des Jahres 2022 – spiele hierbei eine besondere Rolle. Gerade im Winter leite sie mit ihrer dann kahlen Krone, ihren steil aufragenden Kronenästen und ihrem glatten Stamm viel Wasser in den Waldboden, bevor es verdunsten könne, was insbesondere in zunehmenden Trocken-perioden entscheidend sei.

Hintergrund „Tag des Baumes“

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald beging den Tag des Baumes erstmals in 1952. Der Tag wurde ins Leben gerufen, um auf die starken Waldverluste durch den Zweiten Weltkrieg aufmerksam zu machen. Der gesteigerte Holzbedarf durch den Krieg, die darauffolgenden Reparationszahlungen, die in Naturalien bestanden und die mangelnde Verfügbarkeit anderer Brennstoffe sowie die rege Bautätigkeit nach dem Krieg hatten dem Deutschen Wald sehr zugesetzt. Mit dem Tag des Baumes verfolgt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald das Ziel, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie wertvoll Bäume für die Umwelt und den Menschen sind und möchte sie gleichsam ermuntern, sich für den Wald einzusetzen.


Ministerpräsident Bouffier pflanzte mit dem Landesvorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Hessen e.V., Bernhard Klug (Dritter von links), und Vertreterinnen und Vertreter des Hessischen Landtages und der Stadt Wiesbaden eine Rotbuche an der Talstation der Nerobergbahn.

Quelle: Staatskanzlei

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