Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute im Rahmen eines Bürgerempfanges über 150 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement gedankt. „Durch Ihr selbstloses und vorbildliches Handeln treten Sie aktiv für eine lebendige Bürgergesellschaft ein“, erklärte der Ministerpräsident vor den anwesenden Gästen, die aus den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau, dem Hochtaunuskreis, dem Main-Taunus-Kreis, dem Odenwaldkreis, dem Rheingau-Taunus-Kreis, dem Kreis Offenbach sowie den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Offenbach und Wiesbaden angereist waren. Das freiwillige Engagement im Rahmen eines Ehrenamtes sei das Herzstück des sozialen Miteinanders in unserem Land. Ohne direkte Unterstützung durch ehrenamtliche Hilfskräfte wären viele Projekte in den Städten und Kommunen kaum zu realisieren. „Sie setzen sich unermüdlich für die Belange ihrer Mitmenschen ein und sorgen dadurch für eine spürbare Verbesserung des Gemeinschaftslebens vor Ort. Ihre Arbeit bringt die Menschen einander näher, wodurch der gesellschaftliche Zusammenhalt nachhaltig gestärkt wird“, betonte Bouffier.

 

In Hessen sei die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement nach wie vor groß. Über zwei Millionen Bürgerinnen und Bürger in Hessen engagieren sich regelmäßig für das Gemeinwohl. Die Hessische Landesregierung fördere diese positive Entwicklung mit verschiedenen Maßnahmen, beispielsweise durch die Ehrenamtskampagne „Gemeinsam aktiv - Bürgerengagement in Hessen“ oder die Ehrenamtscard, deren Inhaber landesweit über 1.500 Vergünstigungen bei öffentlichen und privaten Angeboten in Anspruch nehmen können. In diesem Zusammenhang verwies Volker Bouffier auch auf die Arbeit der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, die seit ihrer Gründung über ein Dutzend ehrenamtlicher Projekte erfolgreich unterstützt hat. Die Landesstiftung sei ein kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner für Menschen in Kommunen, Verbänden und Vereinen und fördere die Umsetzung ehrenamtlicher Projekte durch umfassende Beratung und finanzielle Mittel. Insbesondere bei der Neugründung von Bürgerinitiativen habe die Landesstiftung vielerorts den Stein ins Rollen gebracht. Voraussetzung für die Entstehung ehrenamtlicher Projekte sei jedoch immer die Bereitschaft der Menschen, sich freiwillig für das Gemeinwohl einzusetzen. Diese Voraussetzung werde von den Anwesenden in vorbildlicher Weise erfüllt, so der Ministerpräsident.

 

„Menschen von Ihrem Format bilden das Rückgrat dieser Gesellschaft: Als verlässliche Helfer, faire Mediatoren und weitsichtige Brückenbauer sind Sie wichtige Bindeglieder zwischen den einzelnen Menschen und Gruppen der Gemeinschaft. Für Ihre wirkungsvolle und fürsorgliche Arbeit spreche ich Ihnen meine Anerkennung aus“, bedankte sich der Ministerpräsident bei den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern.

 

Im Rahmen der Veranstaltung würdigte Volker Bouffier auch die langjährige Schul- und Sozialarbeit von Gisela Haase aus Frankfurt am Main mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande. „Über viele Jahre hinweg haben Sie sich der Probleme ihrer Schülerinnen und Schüler angenommen und standen ihnen bei. Gleichzeitig waren Sie sich der Tatsache bewusst, dass auch außerhalb des Schulbetriebs vernachlässigte Kinder leben, die auf kompetente Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Mit Ihrer beispielhaften Arbeit haben Sie jungen Menschen neue Perspektiven eröffnet, wie das Blatt auch in schwierigen Lebenslagen zum Besseren gewendet werden kann. Für diese Leistung im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit richte ich meinen Dank an Sie“, sagte der Ministerpräsident abschließend.

 

Hintergrund zur Ehrung:

 

Gisela Haase aus Frankfurt am Main wurde für ihre generationsübergreifende Gemeinwesensarbeit, insbesondere in den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet. Die studierte Pädagogin arbeitete zunächst als Lehrerin, ehe sie im Jahr 1974 Ausbildungsleiterin und Rektorin, später auch stellvertretende Leiterin, beim Studienseminar 10 in Frankfurt am Main wurde. Von Beginn des Schuljahres 1989/1990 bis zum Ende des Schuljahres 2003/2004 war Frau Haase Schulleiterin der Georg-Büchner-Schule in Frankfurt-Bockenheim. In diese Zeit fällt auch ihr großes Engagement für die Belange der Kinder und Jugendlichen an der Georg-Büchner-Schule und im Stadtteil Bockenheim. Bereits nach Beginn ihrer Tätigkeit setzt sich die 1938 in Mühlheim an der Ruhr geborene Haase für die dauerhafte Bereitstellung eines warmen Mittagessens für die Schülerinnen und Schüler ein. Zudem machte sie sich für ein umfassendes Nachmittagsangebot an ihrer Schule stark: Auf ihre Initiative hin wurde die Georg-Büchner-Schule als Schule mit pädagogischer Mittagsbetreuung anerkannt. Bei der Einrichtung der Schulsozialarbeit war Frau Haase federführend an der inhaltlichen Ausgestaltung des Konzeptes beteiligt. Das Konzept findet bis heute allseits Anerkennung vom Stadtschulamt Frankfurt am Main und den Trägern schulischer Sozialarbeit. Zudem war Gisela Haase Gründungsmitglied und Vorsitzende des „Vereins der Freunde und Förderer der Georg-Büchner-Schule e.V.“. Auch außerhalb des schulischen Umfeldes setzte sich Frau Haase für das Wohlergehen junger Menschen ein. Besondere Erwähnung verdient ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Helferin und Vorstandsmitglied beim Verein „Nachbarschaftsheim Frankfurt am Main-Bockenheim e.V.“, der sich die Förderung guter nachbarschaftlicher Verhältnisse und die Überwindung jeglicher Vorurteile gegenüber Menschen zum Ziel gesetzt hat. Bereits 1996 stand Frau Haase dem Mädchenbüro des Vereins beratend zu Seite. Ihr Engagement im Rahmen der Vereinsarbeit hält bis zum heutigen Tage an.

Foto: E. Blatt (Hessische Staatskanzlei)

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag