Ab heute startet die Hessische Landesregierung ihre Aktionswochen zum Thema Familie. „Wir machen seit 1999 aktive Familienpolitik für Hessen. Dabei unterstützen wir die Familien bei Fragen wie der Kinderbetreuung und -erziehung, der Vereinbarkeit von Familie sowie Pflege und Beruf oder dem Älterwerden. In den nächsten Wochen werden wir mit dem gesamten Kabinett Termine vor Ort wahrnehmen, um die Bandbreite dessen, was Familie beinhaltet, abzubilden und zu zeigen, wie und wo überall wir sie fördern und unterstützen“, erklärten Ministerpräsident Volker Bouffier und Sozialminister Stefan Grüttner zum Auftakt der Familienwochen.

„Wir freuen uns, dass wir zum Auftakt der Familienwochen weitere 20 Millionen Euro für beantragte Betreuungsplätze bewilligen können und gehen davon aus, dass wir damit den vereinbarten Versorgungsgrad zum 1. August erreichen werden, wenn per Bundesgesetz alle Kinder unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben“, so Bouffier und Grüttner. Im März dieses Jahres habe die Landesregierung in einem ersten Antragslauf 60 Millionen Euro Investitionsmittel für bereits beantragte Plätze bewilligt.

Leben mit Kindern

Der Hessische Ministerpräsident betonte die herausragende Bedeutung, die die Landesregierung der Kinderbetreuung in Hessen beimisst: „Die Unterstützung des Landes für diesen Bereich wurde unter der Verantwortung von CDU und FDP gegenüber der Regierungszeit von rot-grün von 60 Millionen Euro in 1999 auf durchschnittlich 424,5 Millionen Euro vervielfacht. Grüttner nannte dieses Engagement des Landes eine „wichtige Hilfestellung für Familien, die ihre Kinder betreuen lassen müssen oder möchten“. Hessen habe zusätzlich ein U3-Landesinvestitionsprogramm 2013/2014 mit einem Mittelvolumen von 100 Millionen Euro aufgelegt.

„Mit der Familienkarte Hessen und den Familienzentren haben wir weitere Angebote geschaffen, die Familien in Hessen das Leben im Alltag erleichtern und die durch viele Angebote an Kinder wie Eltern neue Impulse geben sollen“, so die beiden Politiker. „In gut zwei Jahren hat sich die Familienkarte zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt. Bei mittlerweile über 128.000 angemeldeten hessischen Familien profitieren insgesamt rund eine halbe Million Menschen von den zahlreichen Vorteilen der Karte“, erläuterte Grüttner. Die Karte sei ein „echter Beitrag“ den Familien die alltäglichen Dinge zu erleichtern. Sie bietet bspw. einen Basis-Unfallversicherungsschutz, Serviceleistungen für Familien, einen Elternratgeber sowie zahlreiche und vielfältige Vergünstigungen bei den Partnern und bei Bildungs-, Kultur- Nachhilfeeinrichtungen. „Die von der Hessischen Landesregierung geförderten Familienzentren unterstützen und begleiten Familien in ihrem jeweiligen Lebenszusammenhang. In diesem Jahr stehen für 104 Familienzentren insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung“, erläuterte Bouffier diese Säule der Familienpolitik. Die Einrichtungen böten wohnortnah und unkompliziert unter anderem Kinderbetreuung, Bildungs-, Förder- und Erziehungsangebote, Lese- und Sprachförderung, Familienbildung, Eltern- und Lebensberatung, Elternbildungsangebote, Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Qualifizierungen unter anderem im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit. „Mit den Familienzentren schaffen und unterstützen wir ein aktivierendes, regionales Angebot für die Familien in Hessen“, so der Ministerpräsident.

Frauen und Familie

Frauen, die nach einer Familien- oder Pflegephase zurück in den Beruf wollen, unterstützt die Hessische Landesregierung mit dem Netzwerk Wiedereinstieg, in dem sich acht Projektträger zusammengeschlossen haben. Mehr als 2,2 Millionen Euro werden hierfür aus Landesmitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds bereitgestellt. Das Netzwerk begleitet Wiedereinsteigerinnen bei der Rückkehr in den Arbeitsmarkt, verhilft Unternehmen zu kompetenten Arbeitnehmerinnen und sensibilisiert für das Thema Wiedereinstieg. Das Potenzial der Frauen in Hessen, die der so genannten stillen Reserve zugerechnet werden, ist hoch. Obwohl sie zum Teil sehr gut ausgebildet und erwerbsfähig sind, können sie keiner beruflichen Tätigkeit nachgehen oder nicht in dem zeitlichen Umfang, den sie sich wünschen. „Die Entscheidung, für die Familie eine berufliche Pause einzulegen, darf nicht zur Karriere-Sackgasse für Frauen werden. Der Arbeitsmarkt braucht gut ausgebildete Frauen, von deren in der Familienzeit erworbenen Fähigkeiten auch die Unternehmen profitieren können“, so Bouffier und Grüttner. Bis Ende 2012 hätten bereits 3.700 Frauen die vielfältigen Angebote des Netzwerkes genutzt, mehr als die Hälfte von Ihnen habe wieder eine Anstellung gefunden oder sich selbstständig gemacht, erläuterte der Sozialminister.

Älterwerden

Die Hessische Landesregierung will ihre Bürgerinnen und Bürger in jeder Lebensphase unterstützen. Von den rund sechs Millionen Menschen, die in Hessen leben, sind 1,2 Millionen älter als 65 Jahre. Um vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Alterung der Gesellschaft die Lebenssituation älterer Menschen in den Vordergrund zu rücken und ihnen ein möglichst eigenständiges Leben zu ermöglichen, hat das Land Hessen 2011 die Seniorenpolitische Initiative gestartet und investiert jährlich 100.000 Euro. Neben der Verbesserung der pflegerischen Versorgung geht es dabei auch darum, die Potenziale von älteren Menschen zu fördern. „Während auf der einen Seite die Zahl von Pflegebedürftigen und an Demenz erkrankten Menschen steigt, gibt es immer mehr Menschen, die auch im Alter noch sehr aktiv sind, sich engagieren und deren Erfahrungsschatz in unserer Gemeinschaft wertvoll ist. Ein Schwerpunkt ist deshalb die Förderung des ehrenamtlichen Engagements und der Partizipation älterer Menschen“, so Grüttner. Mit den ‚Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen‘ soll die Freiwilligenarbeit ausgebaut und durch Qualifizierungsangebote professionalisiert werden. Für dieses Modellprojekt Koordinierungsstellen stehen zwischen 2012 und 2013 Mittel in Höhe von über 230.000 Euro zur Verfügung.

Die Hessische Landesregierung besucht in diesen Wochen über ganz Hessen verteilt verschiedene Einrichtungen rund um Familie. Was Familie für unsere Kabinettsmitglieder ganz persönlich bedeutet, haben sie in Videobotschaften berichtet, die hier unter www.hessen.de abrufbar sind.


Alle hessischen Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, auf der Internetplattform für Bürgerbeteiligung ihre Fragen, Ideen und Vorschläge zum Thema Familie an die Landesregierung zu richten. Die Frage lautet: „Familien bilden den Kern unserer Gesellschaft. Welche Maßnahmen wünschen Sie sich, um sich als Familie in Hessen weiterhin wohl zu fühlen?“. Die Beiträge mit den meisten Stimmen werden öffentlich beantwortet. Seien Sie dabei und bringen Sie sich ein unter www.buergerdialog.hessen.de.

Foto: E. Blatt (Hessische Staatskanzlei)

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