Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute gemeinsam mit Ronald Pofalla, Generalbevollmächtigter für politische und internationale Beziehungen der Deutschen Bahn AG, die „Einheitslok“ im Frankfurter Hauptbahnhof präsentiert. „Diese Lok zieht mit ihren 8700 Pferdestärken Tag für Tag Personen- und Güterwagen durch das ganze Land. Sie ist ein rollender Botschafter für das Fest zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit“, sagte Volker Bouffier bei der Vorstellung in Frankfurt. Bouffier machte deutlich, dass die Zusammenarbeit mit der Bahn im Rahmen der Feierlichkeiten auch eine geschichtliche Dimension habe. „Viele von uns erinnern sich noch an die Bilder der ‚Aktion Zug‘, bei der im Herbst 1989 tausende ostdeutsche Botschaftsflüchtlinge aus Prag mit Sonderzügen durch die DDR in die Freiheit nach Hof in Bayern gebracht wurden“, erinnerte Bouffier. Nach der Maueröffnung hätten sich die Bundesbahn und die Reichsbahn schnell und unbürokratisch abgestimmt und alle verfügbaren Züge rund um die Grenzregionen zusammengezogen, um den innerdeutschen Schienenverkehr innerhalb weniger Tage wiederzubeleben, so Bouffier weiter. Schließlich sei es in den Folgejahren dann darum gegangen, die lange gekappten Ost-West-Verbindungen möglichst schnell wieder auszubauen.

3. Oktober ist ein Freiheitstag für das deutsche Volk

Vom 2. bis zum 4. Oktober ist das Land Hessen Gastgeber für die Länder und die Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland, um in Frankfurt die Wiedervereinigung des ehemals getrennten Deutschlands zu feiern. „Wir freuen uns, diesen wichtigsten Feiertag der jüngeren deutschen Geschichte für alle Länder auszurichten“, sagte Volker Bouffier in Frankfurt. „Der 3. Oktober ist ein Freiheitstag für das deutsche Volk. Der Tag der Deutschen Einheit ist aber kein freier Tag zum Würstchenessen, sondern er erinnert uns daran, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind. Wir müssen sie uns jeden Tag aufs Neue erarbeiten und leben. Wir müssen aber auch nach vorne schauen, um die vielfältigen Fragen, die Deutschland und Europa bewegen, zu diskutieren“, so Bouffier weiter. Die friedliche Revolution und der Mauerfall sowie die daraus folgende Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten vor 25 Jahren seien ein „Glücksfall“ der deutschen Geschichte und der europäische Einigungsprozess die glückliche Fortführung.

Das Bürgerfest vom 2. bis 4. Oktober in Frankfurt wird deshalb an verschiedenen Orten der historischen Verantwortung und Erinnerung Raum geben. Auf dem Paulsplatz wird der Platz der Einheit mit der Installation von 26 „Jahresringen“ um die Bäume vor der Paulskirche in Wort und Bild an jedes Jahr seit der Wiedervereinigung erinnern. Der Liebfrauenberg wird mit den Präsentationen von Gedenkstätten und Institutionen der politisch-historischen Bildung zum Platz der Geschichte. „In ganz besonderer Weise wird Hessen diejenigen würdigen, die durch ihre Zivilcourage und ihren Mut die Teilung der deutschen Staaten überwunden haben. Die Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler der ehemaligen DDR sind ein unverzichtbares Beispiel für den Wert einer offenen, freien Gesellschaft“, erläuterte Ministerpräsident Volker Bouffier.

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