Bei der 1000-Jahrfeier überreichte der Ministerpräsident die Auszeichnung an Ortsvorsteher Horst Ernst. „Ich gratuliere Hommershausen und seinen Bürgerinnen und Bürgern herzlich zum 1000. Geburtstag der Gemeinde“, erklärte Bouffier, der auch Schirmherr der Feierlichkeiten ist. Über all die Jahrhunderte habe sich Hommershausen gegen viele Widrigkeiten behauptet und sei dabei auch immer Spiegelbild des politischen und gesellschaftlichen Zeitgeschehens gewesen. „Es ist bewundernswert, wie dieses kleine Walddorf zwischen Kellerwald und Rothaargebirge über all die Jahrhunderte – und jetzt sogar einem Jahrtausend – Bestand hatte“, sagte der Ministerpräsident. „Ein Ort, der eine tausendjährige, bewegte Geschichte hinter sich hat, der konnte nur bestehen, sich entwickeln und heute so prächtig dastehen, weil er sich letztlich immer für eine Entwicklung in eine positiv gerichtete Zukunft entschieden hat. Das gibt einem die gute Gewissheit, dass Hommershausen ein Ort mit Zukunft ist.“

Erste Erwähnung des Ortes 1016

Die urkundlich erste Erwähnung des Ortes erfolgte 1016 mit dem Namen Huomereshuson, der sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals änderte. Seit dem Jahr 1577 trägt der Ort den Namen Hommershausen. Weil die Siedlung umgeben von Mischwald liegt, in dem in früheren Zeiten viele Bewohner ihrer Arbeit nachgingen, wird der Ort auch als Walddorf bezeichnet. 1971 erfolgte die Eingemeindung nach Frankenberg.

Der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde liegt der Gedanke zugrunde, an die früher eigenständigen Gemeinden und ihre Geschichte zu erinnern. Sie dient der Pflege des historischen Bewusstseins. Mit der Verleihung ehrt das Land Hessen politische Gemeinwesen, die über Jahrhunderte hinweg in eigener Verantwortung über ihre kommunalen Angelegenheiten selbst entschieden haben.

„Im Bewusstsein um unsere hessische Geschichte würdigt das Land den Stadtteil Hommershausen an seinem Jubiläum mit der Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde“, erläuterte der Ministerpräsident. Die Urkunde sei auch ein Symbol für den gemeinschaftlichen Zusammenhalt und täglichen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger im Ort. „Heimatverbundenheit wächst nur dann, wenn sich Menschen aktiv für diese Heimat einsetzen können. Die Bürgerschaft von Hommershausen lebt dieses kommunale Selbstbewusstsein seit Jahrhunderten vor und nimmt ihre Anliegen mutig und mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein in die Hand. Stellvertretend dafür ist das Engagement des Heimatvereins ‚Kawestecher e.V.‘ zu nennen, der sich mit seinem leider kürzlich verstorbenen Vorsitzenden Kurt Wölfl für das Ansehen der kleinen Orte im ländlichen Raum verdient gemacht hat“, sagte der Regierungschef. „Es ist mir daher eine große Ehre und auch ein Bedürfnis, einen Ort mit rund 160 Einwohnern mit dieser Urkunde auszuzeichnen und zwar stellvertretend für viele kleine Gemeinden, die unser Land Hessen insgesamt so stark machen“, sagte Ministerpräsident Bouffier abschließend.

Hintergrund:

Die Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde wird, wie die Freiherr-vom-Stein-Plakette, vom Hessischen Minister des Innern und für Sport verliehen. Sie kann an Gemeinden und Städte gehen, die auf ein mindestens 750-jähriges Bestehen zurückblicken und das historische Ereignis im festlichen Rahmen feiern wollen. Neben der nur einmal stattfindenden Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette an Gemeinden kann ihren einzelnen Ortsteilen aus Anlass eines entsprechenden Jubiläums die Freiherr-vom-Stein-Ehrenurkunde verliehen werden. Die Freiherr-vom-Stein-Plakette wurde der Stadt Frankenberg (Eder) bereits am 9. Juni 1973 verliehen.

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Hommershausen

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