Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier macht die Werbung für den Finanzplatz Frankfurt zur Chefsache. Morgen reist er zu einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach Brüssel. Am Sonntag startet er für vier Tage nach New York, um mit zahlreichen Großbanken über den Standort Hessen zu sprechen. „Wir bedauern die Entscheidung der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union ausdrücklich, sind aber entschlossen, die Situation positiv für Hessen zu gestalten“, sagte der Ministerpräsident am Mittwoch in Wiesbaden.

Ein deutliches Signal an die Vertreter der Finanzbranche 

„Auch wenn es weiterhin unklar ist, wann der Austritt erfolgt, wird es Finanzdienstleister, Banken und Institutionen geben, die London verlassen müssen, wenn sie keinen uneingeschränkten Zugang zum europäischen Binnenmarkt mehr haben. Zahlreiche Unternehmen beschäftigen sich schon sehr konkret damit. Aufbauend auf Gesprächen, die Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bereits im August in London geführt hat, soll meine Reise ein deutliches Signal an die Vertreter der Finanzbranche sein, dass sie in Frankfurt und in Hessen willkommen sind. Unsere Türen sind sehr weit geöffnet“, sagte Volker Bouffier.

„Wir gehen als Land Hessen gut positioniert in die anstehenden Entscheidungen. Frankfurt ist in der Eurozone das bedeutendste Finanzzentrum und die Drehscheibe des Euro-Zahlungsverkehrs. Wir sind gut vorbereitet, weil das Land, die Region, die Stadt und der Finanzplatz eng abgestimmt zusammenarbeiten. Aber wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die Ansiedlung von Unternehmen und Aufsichtsbehörden wie der Bankenaufsicht EBA oder der Arzneimittelagentur EMA ein Selbstläufer ist. Wir müssen uns gegen die europäischen Konkurrenten, beispielsweise aus Amsterdam, Dublin und Paris behaupten. Dies geschieht am besten vor Ort in persönlichen Gesprächen, in denen wir die Entscheider für ein Szenario pro Frankfurt und die Rhein-Main-Region bewegen wollen“, so der Hessische Ministerpräsident.

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