**Regierungschef ehrt Margit Burghardt aus Homberg (Efze), Marlies Knoth aus Heringen (Werra), Irene Meyer-Stoll aus Fritzlar und Werner Rinke aus Romrod mit Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland**

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute ehrenamtlich Engagierte zu einem Bürgerempfang nach Homberg (Efze) eingeladen. Der Regierungschef bedankte sich bei den Bürgerinnen und Bürger aus den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Waldeck-Frankenberg, Fulda, Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder, Werra-Meißner, Vogelsberg sowie der Stadt Kassel für ihre ehrenamtliche Tätigkeit und ihren wichtigen Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit. „Menschen wie Sie, die mehr tun als sie müssen, machen aus unserer Gesellschaft eine Gemeinschaft. Sie setzen sich für Ihre Mitmenschen ein und sind die stillen Helden unseres Alltags“, so Volker Bouffier. „Sie alle zeigen, was sich bewegen lässt, wenn viele helfende Hände gemeinsam anpacken und das Hessen ein Land ist, in dem das Miteinander zählt.“

**„Ausdruck von Verantwortungsbereitschaft und Solidarität“**

Im Rahmen des Bürgerempfangs hat Ministerpräsident Volker Bouffier der ehemaligen Kinderpflegerin Margit Burghardt das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstorderns der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die ehemalige Lehrerin Marlies Knoth, die Hausfrau Irene Meyer-Stoll sowie Kreisbrandinspektor Werner Rinke wurden vom Regierungschef mit der Verdienstmedaille geehrt. „Sie gehören zu den Menschen in unserem Land, die sich mit großem Engagement ehrenamtlich für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen. Sich aus freien Stücken für seine Mitmenschen oder für die Allgemeinheit einzusetzen, das ist Ausdruck von Verantwortungsbereitschaft und Solidarität“, sagte Volker Bouffier in seiner Laudatio. „Außerdem geben Sie damit ein lobenswertes Beispiel und Anregung für andere, es Ihnen gleich zu tun. Denn ohne das ehrenamtliche Engagement von Ihnen und zahlreichen Gleichgesinnten in unserem Lande wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Ich freue mich, dass ich Sie heute zum Dank und als Anerkennung auszeichnen darf“, so der Hessische Ministerpräsident.

Der Schwerpunkt des ehrenamtlichen Engagements von Margit Burghardt aus Homberg (Efze) liegt im sozialen Bereich. In ihrer knapp bemessenen Freizeit ist sie seit vielen Jahren ehrenamtlich beim Ortsverein Schenklengsfeld des Deutschen Roten Kreuzes engagiert. In ihrem Verband hat sie eine Therapiehundeausbildung absolviert und besucht seit sechs Jahren mit den speziell ausgebildeten Hunden pflegebedürftige Menschen. Die Tiere kommen auch bei den Besuchen der 67-Jährige in den Behindertenwohneinrichtungen in Wabern und in der Seniorenwohnanlage in Wernswig zum Einsatz. „Sie haben im Februar 2011 einen Kurs zur freiwilligen Hospizbegleiterin abgeschlossen und betreuen seither an Demenz erkrankte Menschen in Frielingsdorf. Mit ihrem Engagement zeigen Sie Nächstenliebe und kümmern sich in vorbildlicher Weise um viele bedürftige Mitmenschen“, sagte Volker Bouffier, der auch auf die damit verbunden körperlichen Anstrengungen und psychischen Belastungen hinwies. Seit mehr als 46 Jahren pflegt und betreut Margit Burghardt ihren Sohn, der von Geburt an spastisch gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesenen ist. Alle pflegerischen Leistungen werden von der gelernten Kinderpflegerin weitgehend alleine erbracht, so dass ein ambulanter Pflegedienst bis heute nicht in Anspruch genommen werden musste. „Sie investieren täglich viel Kraft und Zeit und stellen eigene Interessen hinten an. Mit unerschöpflichem Einsatz haben Sie Ihr Leben der Fürsorge Ihres Kindes und anderen schwersterkrankten Menschen gewidmet. Das verdient unser aller Respekt und Anerkennung“, so der Regierungschef.

Mit großem Engagement und Enthusiasmus setzte sich Marlies Knoth aus Heringen (Werra) fast drei Jahrzehnte mit einer Schultheatergruppe im Bereich der bildendenden Kunst, musikalischen Darstellungen und Ausstellungen ein. Nach absolviertem Lehramtsstudium in Gießen war die heute 65-Jährige bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2011 an der Werratalschule in Heringen als Lehrerin tätig. Nach der Zusammenlegung der Grund- und Hauptschule mit dem Gymnasium im Jahre 1974 gründete sie eine Theater AG mit dem Ziel, die neu entstandene Gesamtschule in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wurde in den ersten Jahren noch auf klassische Stücke gesetzt, wagte sich Marlies Knoth mit ihren Schülerinnen und Schülern im Laufe der Jahrzehnte an moderne Stücke heran und setzte auch auf Eigenproduktionen. Anfangs wurden die Aufführungen nur bei schulischen Feiern, darauf aber mit großem Erfolg einem breiten öffentlichen Publikum dargeboten. Neben der Teilnahme an überregionalen Wettbewerben sowie den Hessischen Schultheatertagen zählt auch die Aufführung vor einer Schulgemeinde in Neapel zu den Höhepunkten der AG. Mit ihren Schülerinnen und Schülern erarbeitete sie gemeinsame Texte, erfand Rollen und erstellte das Bühnenbild. Später wurde der Chor der Werratalschule integriert und es wurden Tänze einstudiert. „Unter Ihrer Leitung sind insgesamt 35 Produktionen und eine Vielzahl kleinere Projekte entstanden. Sie haben viele junge Menschen geprägt und deren Kreativität, Selbstbewusstsein, Teamgeist und Einsatzbereitschaft gefördert. Die Arbeit der von ihr ins Leben gerufenen und geleiteten Theater-AG geht weit über das hinaus was allgemein als Schultheater verstanden wird“, sagte der Hessische Ministerpräsident.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Irene Meyer-Stoll aus Fritzlar im Vorstand des Ortsvereins Fritzlar der Arbeiterwohlfahrt ehrenamtlich engagiert. Sie war zunächst zwölf Jahre Kassiererin des Vereins und ist heute noch als Beisitzerin im Vorstand tätig. Eine Herzensangelegenheit ist der 73-Jährigen die Fritzlarer Tafel. Vor zehn Jahren hat sich die Hausfrau für die Gründung der Tafel in ihrer Heimatstadt eingesetzt und engagiert sich seit dieser Zeit für die soziale Einrichtung. „Sie waren nicht nur eine der treibenden Kräfte, die zur Gründung der Fritzlarer Tafel beigetragen haben, sondern haben in den vergangenen Jahren Verantwortung für verschiedene Bereiche der Tafelarbeit übernommen“, erläuterte Regierungschef Volker Bouffier die Verdienste von Irene Meyer-Stoll. „Sie waren Koordinatorin, Ansprechpartnerin für Mitarbeiter und sind heute noch Teamleiterin für das Sortierteam der Tafel.“ Neben den Kontakten zu den Trägern und Spendern war und ist die intensive Zusammenarbeit mit den anderen Tafeln im Schwalm-Eder-Kreis ein wichtiger Bestandteil ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Darüber hinaus war Irene Meyer-Stoll sechs Jahre Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirchengemeinde Fritzlar und ist heute noch Mitglied in der Kantorei der Kirchengemeinde.

Werner Rinke aus Romrod hat sich bereits als 14-Jähriger in der Freiwilligen Feuerwehr Ober-Breidenbach engagiert und diese mit großem persönlichem Einsatz aufgebaut. Er war lange Jahre Wehrführer und Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr und hat sich in dieser Zeit als Kreisjugendfeuerwehrwart insbesondere auch den Jugendfeuerwehren gewidmet. Darüber hinaus war er fünf Jahre lang stellvertretender Stadtbrandinspektor von Romrod und wurde 1982 zum ehrenamtlichen Kreisbrandmeister des Vogelsbergkreises ernannt, sechs Jahre später folgte die Berufung zum stellvertretenden Kreisbrandinspektor. Nach einer Ausbildung zum Brandverhütungsbeauftragten wurde der heute 64-Jährige 1996 zum hauptamtlichen Kreisbrandinspektor des Vogelsbergkreises berufen. Dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes des Vogelsberggreises gehört Werner Rinke seit 1978 an, ist seit 1996 dessen Vorsitzender und zudem seit mehr als einem Jahrzehnt Mitglied des Landesfeuerwehrausschusses. „Das Schicksal Ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger ist Ihnen nicht gleichgültig. Seit einem halben Jahrhundert sind Sie immer dann zur Stelle, wenn andere Menschen in Not sind. Ohne Menschen wie Sie, die sich für eine Mitarbeit bei der Feuerwehr entscheiden, geht es nicht“, bedankte sich Ministerpräsident Volker Bouffier bei Werner Rinke stellvertretend für alle bei den Feuerwehren engagierten Frauen und Männern. Auch für den Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. hat er sich lange Jahre ehrenamtlich als Notfunkreferent für den Distrikt Hessen engagiert und war zudem vier Jahre Fachberater für Notfunk und Krisenkommunikation, sowie Notfunkbeauftragter. Im kommunalpolitischen Bereich engagierte sich Werner Rinke von 1981 bis 1989 als Stadtrat und Stadtverordneter in seiner Heimatstadt Romrod und war zwölf Jahre lang Ortsvorsteher in Ober-Breidenbach.

„Diese vier Menschen engagieren sich auf unterschiedliche Art und Weise, doch vereint sie der Einsatz für das Gemeinwohl in unserem Land“, sagte der Ministerpräsident, „und ich hoffe, dass viele Bürgerinnen und Bürger diesem Beispiel folgen werden“, so Bouffier abschließend.

Foto: Stk/ms

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