Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute in Wiesbaden sechs verdiente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihr Wirken zum Wohle der Gemeinschaft geehrt und ihren beispielhaften Einsatz gewürdigt. Der Regierungschef überreichte dem Landtagsabgeordneten Horst Klee aus Wiesbaden und dem Präsidenten des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller aus Gelnhausen, das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement erhielt der ehemalige Präsident des Regierungspräsidiums Kassel, Lutz Klein, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der frühere Präsident des Hessischen Rechnungshofes, Professor Dr. Manfred Eibelshäuser, und Professor Dr. Joachim-Felix Leonhard, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, wurden für ihre Verdienste mit dem Hessischen Verdienstorden ausgezeichnet. Das langjährige ehrenamtliche Wirken des ehemaligen Unternehmers Reinhard Schneider aus Wetzlar würdigte Volker Bouffier mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande.

„Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen heute diese Auszeichnungen für Ihr bemerkenswertes ehrenamtliches Engagement überreichen darf. Sie haben sich in besonderer Weise um unser Land verdient gemacht. Mit Ihrem Einsatz haben Sie Vorbildliches für Hessen und seine Menschen geleistet“, sagte der Ministerpräsident bei einer Feierstunde in der Staatskanzlei. „Sie gehen voran, motivieren andere Menschen, begeistern sie für neue Ideen und scheuen nicht die Mühen, diese auch umzusetzen. Deshalb möchte ich Ihnen nicht nur gratulieren, sondern auch herzlich danken.“

Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

2002 wurde Horst Klee bereits für sein ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Sein unermüdliches Wirken wurde jetzt mit der Verleihung des Verdienstkreuzes 1. Klasse gewürdigt. Der CDU-Politiker ist seit 1993 Mitglied des Hessischen Landtags, bekleidet seit den letzten drei Wahlperioden das Amt des Alterspräsidenten, ist Vorsitzender des Innenausschusses und Mitglied im Präsidium. „Ob als Kommunalpolitiker oder als Landtagsabgeordneter – Horst Klee genießt parteiübergreifend ein sehr hohes Ansehen. Er steht den Bürgerinnen und Bürgern in vielen Belangen zur Seite, hat stets ein offenes Ohr und leistet tatkräftige Unterstützung“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. „Das über Jahrzehnte erbrachte landes- und kommunalpolitische Engagement von Horst Klee ist getragen von einer großen Leidenschaft, mit der er bis heute politische Interessen und Zielsetzungen nachdrücklich vertritt.“

Der 76-Jährige war über zwei Jahrzehnte Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Wiesbaden, 25 Jahre Mitglied des Ortsbeirates und insgesamt zwölf Jahre Ortsvorsteher im Wiesbadener Stadtteil Biebrich. Zudem war Horst Klee 25 Jahre lang Vorsitzender der CDU Wiesbaden, Vorsitzender des Bezirksverbandes Westhessen und 16 Jahre im Präsidium der CDU Hessen.

Der „Biebricher Bub“ ist seit 1983 als Vorstandsmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Biebricher Vereine und Verbände engagiert. Für ihn ist das Vereinsleben ein wesentliches Element des gesellschaftlichen Zusammenhalts aller Generationen. Seine große und bis heute ungebrochene Leidenschaft gilt dem Fußball. Seit 1972 ist Horst Klee als Vorsitzender die treibende Kraft seines Heimatvereins FV Biebrich 02, mit dem sein Name untrennbar verbunden ist. „Besonders am Herzen liegt dem Familienvater die Jugend- und Nachwuchsarbeit. Nicht nur im sportlichen Bereich. Horst Klee hat sich besonders für ein Projekt engagiert, das Jugendlichen individuelle Lernförderung und Hausaufgabenhilfe anbietet. Im Verein spielen Kinder und Jugendliche aus über 20 verschiedenen Nationen gemeinsam Fußball: Das ist gelebte Integration“, sagte der Regierungschef.

Seit mehr als vierzig Jahren setzt sich Dr. Rolf Müller mit großem Engagement für das Gemeinwohl in Hessen ein. Der frühere Sprecher der Hessischen Landesregierung war bis 2014 Mitglied des Hessischen Landtags und als Abgeordneter der CDU-Fraktion Vorsitzender der Enquetekommission Demographischer Wandel sowie zwei Jahre lang hochschul- und wissenschaftspolitischer Sprecher. Auf kommunalpolitischer Ebene setzte sich der Vater zweier Töchter acht Jahre als Stadtverordneter in Gelnhausen und 37 Jahre als Mitglied im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger ein. Sein ehrenamtliches Engagement gilt besonders dem Sport. Der frühere Deutsche Hochschulmeister im Schwimmen war Präsident des Hessischen Schwimmverbandes, wurde 1994 zunächst zum Vize-Präsidenten des Landessportbundes Hessen gewählt und leitet seit 1997 den Dachverband der hessischen Sportvereine als Präsident.

„In seiner Amtszeit hat sich Rolf Müller intensiv um die Förderung des Sports und des Vereinswesen verdient gemacht. Die Förderung der Jugend- und Integrationsarbeit in den Sportvereinen unseres Landes ist ihm ebenso ein besonderes Anliegen wie die Instandhaltung und Erweiterungen der Sportanlagen“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. „In seiner Funktion als Präsident des Landessportbundes sorgt der 68-Jährige für ein flächendeckendes Sportangebot und vertritt zu jeder Zeit die Interessen des Sports als wichtiges Bindeglied in und für unsere  Gesellschaft.“

Trotz seines großen Engagements auf Landesebene ist Rolf Müller seit über fünfzig Jahren seinem Heimatverein verbunden und seit 16 Jahren Vorsitzender des Schwimmvereins Gelnhausen. Bereits 1988 wurde er für seinen ehrenamtlichen Einsatz mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Sein beispielgebendes Engagement wurde heute durch die weitere Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland anerkannt. 

Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Der frühere Kasseler Regierungspräsident und Bürgermeister seiner Heimatstadt Battenberg, Lutz Klein, engagiert sich seit mehr als 40 Jahren mit großem Einsatz in einer Vielzahl ehrenamtlicher Funktionen und Organisationen. 1975 gewählt, setzte er sich als Stadtoberhaupt über zwei Jahrzehnte für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in Battenberg ein. Mehr als 17 Jahre kümmerte er sich als Vorstandsmitglied der Partnerschaftsvereinigung um den kulturellen und sportlichen Austausch mit der französischen Partnerstadt Senonches. Viel Zeit widmet der Familienvater der katholischen Kirche. Seit 2009 steht er dem Verwaltungsrat der Kirchengemeinde von Battenberg vor. Acht Jahre lang war er Mitglied der Diözesanversammlung des Bistums Limburg sowie Mitglied im Hauptausschuss Finanzen. Dem Diözesankirchensteuerrat sowie dem Diözensansynodalrat gehört er seit 2008 an.

„Lutz Klein hat nicht nur zuverlässig und kompetent die umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Kirchengemeinde begleitet, er hilft bei Veranstaltungen und begleitet Angebote für Kinder und Jugendliche“, so Ministerpräsident Volker Bouffier. „Er investiert viel Kraft in die Unterstützung sozialer und karitativer Projekte wie beispielsweise einem Kinderhospiz oder der Tour der Hoffnung für krebskranke Kinder.“ Die Liste der Ämter des 73-Jährigen ist lang. Er war Stadtverordneter in Kassel, mehr als zehn Jahre Mitglied des Kreistages von Waldeck-Frankenberg und Mitglied im Finanzausschuss sowie von 1985 bis 1996 stellvertretendes Präsidiumsmitglied im Hessischen Städte- und Gemeindebund. Darüber hinaus engagierte er sich in den Finanz- und Sozialausschüssen des Hessischen und des Deutschen Landkreistages, des Hessischen und Deutschen Städtetages und war Erster Beigeordneter und Kämmerer des Landeswohlfahrtverbandes.

Hessischer Verdienstorden

Prof. Dr. Manfred Eibelshäuser aus Maintal hat ab 2001 als Präsident des Hessischen Rechnungshofes und drei Jahre später zusätzlich als erster Landesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung die Finanz- und Haushaltspolitik des Landes Hessen maßgeblich geprägt. „Als fairer Mahner für ein nachhaltiges Ausgabeverhalten, aber auch als Erklärer wirtschaftlicher Prinzipien hat er sich über Parteigrenzen hinweg die Anerkennung aller Fraktionen erarbeitet. Auch die Schuldenbremse in der Hessischen Verfassung ist auf sein Wirken zurückzuführen“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. „Insbesondere als Landesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung setzte er sich für die Steigerung von Effizienz und Transparenz ein und leistete einen großen Beitrag, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die staatlichen Institutionen zu stärken“, so der Regierungschef

Sein beruflicher Werdegang führte Prof. Dr. Manfred Eibelshäuser zunächst über den elterlichen Betrieb, wo er den Gesellenbrief als Fleischer erwarb, bevor er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main absolvierte. Nach der Promotion machte er Karriere im öffentlichen Dienst. Der heute 62-Jährige war als Mitglied des Bundesrechnungshofes Leiter des Prüfungsgebietes „Grundsatzaufgaben, Finanzkontrolle, Bemerkungen, Zusammenarbeit der Länder“ und in dieser Funktion ständiger Vertreter des Bundesrechnungshofes im Rechnungsprüfungsausschuss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags.

Manfred Eibelshäuser nahm Lehraufträge am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften wahr und wurde auf Vorschlag des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften im Jahr 2000 von der Goethe-Universität zum Honorarprofessor ernannt. Zudem engagiert er sich als berufenes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck und seit 2010 als von der Synode entsandtes Mitglied ihres Rats.

Professor Dr. Joachim-Felix Leonhard aus Alsbach-Hähnlein hat sich neben zahlreichen nationalen und internationalen Ehrenämtern vor allem auch in Hessen über viele Jahre ehrenamtlich engagiert. „Professor Joachim-Felix Leonhard hat eine ungewöhnliche Vielzahl und Vielfalt ehrenamtlicher Tätigkeiten in unserem Land übernommen und hält bis heute daran fest. Er hat sich für die Entwicklung wissenschaftlicher, kultureller und sozialer Bereiche unseres Landes mit viel Zeit, Kraft und Ideenreichtum eingesetzt“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier, der besonders das Mitwirken Leonhards bei der gemeinsam vom Land Hessen und dem Freistaat Thüringen im Jahre 2008 gegründeten Point-Alpha Stiftung im thüringischen Geisa hervorhob. „Als vom Stiftungsrat beauftragter Gründungsvorsitzender hat er den wissenschaftlichen Beirat nicht nur aufgebaut, sondern leitet diesen bis heute.“ Darüber hinaus habe er als Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst die Fusion und Privatisierung der Universitätskliniken Marburg und Gießen koordiniert. Mit dem aus dem Kaufpreis generierten Stiftungskapital hat Professor Leonhard die Von-Behring-Röntgen-Stiftung aufgebaut und leitete diese als Präsident vier Jahre lang. Neben seinen beruflichen Verpflichtungen engagiert sich der Professor für wissenschaftliches Bibliothekswesen seit über 25 Jahren in den Gremien der Deutschen UNESCO und ist Vorsitzender des Deutschen Nominierungskomitees für das UNESCO-Programm „Memory of the World“.

Der 70-Jährige interessierte sich schon früh für die Geschichte des Klosters Lorsch und unterstützt seit über zwei Jahrzehnten die dortigen Aktivitäten durch die Organisation wissenschaftlich-kultureller Veranstaltungen und hält Vorträge zur Geschichte, Wissenschaft und Kultur. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass das Lorscher Arzneibuch in die UNESCO-Liste „Gedächtnisse der Menschheit“ aufgenommen wurde. Als Vorstand der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv mit Sitz in Frankfurt bekam er 1991 den Auftrag, die umfangreichen Rundfunkarchive der ehemaligen DDR zu sichten und als Kulturerbe zu sichern. Innerhalb kurzer Zeit ist es ihm gelungen, das Material, das unter anderem aus acht Kilometer Akten, fünf Millionen Fotos und zwei Millionen Fernsehsendungen bestand, durchzugehen und als gesamtdeutsche Überlieferung in das Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie in die private Nutzung der Bürger zu stellen. Zudem wurde der Vater von vier Kindern 2009 in den Integrationsrat der Hessischen Landesregierung berufen, ist korrespondierendes Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der „Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH“ sowie im Beirat der Stiftung für angewandte Forschung, Innovation und Transfer der Technischen Hochschule in Mittelhessen in Gießen.

Hessischer Verdienstorden am Bande

Der frühere Unternehmer und Geschäftsführer Reinhard Schneider aus Wetzlar setzt sich seit seinem Ruhestand mit großem persönlichen Engagement und Leidenschaft für humanitäre Hilfsprojekte ein. Sein beispielgebendes Wirken würdigte Volker Bouffier mit dem Hessischen Verdienstorden. Der Ministerpräsident hob bei der Ehrung die von Reinhard Schneider 2010 ins Leben gerufenen Initiativen „Wir Hessen helfen“ und „Wir Hessen helfen Haiti“ hervor. „Sie haben nicht tatenlos zugesehen, sondern angepackt und mit großem Einsatz notleidende und bedürftige Menschen mit Sach- und Geldspenden unterstützt“, so der Regierungschef.

Der 80-Jährige hatte zunächst die Initiative „Wir Hessen helfen“ gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Sachspenden und Hilfsgüter wie Kleidung, Spielzeug und Werkzeug zu sammeln und an Menschen in Not in Osteuropa zu verteilen. In einem früheren Kalksandsteinwerk in Heuchelheim, dem sogenannten „Schneider-Keller“, kümmerten sich Freiwillige um die Lagerung und Verpackung der Gegenstände. Nach dem katastrophalen Erdbeben in Haiti im gleichen Jahr gründete Reinhard Schneider eine zweite Initiative „Wir Hessen helfen Haiti“. Er sammelte Spenden und organisierte Wohltätigkeitsveranstaltungen und Benefizkonzerte zu Gunsten der Hilfsorganisation. Mit hessischer Hilfe wurden die Schule und der Kindergarten in der Hauptstadt Port-au-Prince wieder aufgebaut. Bereits sieben Monate nach dem schweren Beben fand in der Schule „Ecole Saint Thérése de l´enfant Jésus“ wieder Unterricht statt.

Für seine gemeinnützigen Aktivitäten als Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Gießen, als Vorstand des Gleiberg-Vereins in Wettenberg sowie der Integration der Angehörigen und Soldaten der amerikanischen Streitkräfte in Gießen und Umgebung war Reinhold Schneider 1997 bereits das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. „Reinhard Schneider hat sich in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl in unserem Land engagiert und dies auch über die Grenzen Hessens hinaus“, lobte Volker Bouffier. 

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