Die Finanzplätze Frankfurt und Luxemburg befürchten Nachteile von einer möglichen Finanztransaktionssteuer. Das betonten Ministerpräsident Volker Bouffier und der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker am Donnerstag bei einem Treffen in Luxemburg.

„Wir sind nicht dagegen, dass es eine stärkere Beteiligung des Finanzsektors gibt“, sagte Juncker. Aber es bestehe die Gefahr, dass die Steuer auf Finanzgeschäfte auf die Bankkunden abgewälzt werde. Das Geschäft könnte sich auch an andere, weniger regulierte Finanzplätze verlagern. Luxemburg ist nach London der zweitgrößte Fondsmarkt der Welt.

Die „Verwerfungen der Finanzmärkte“ müssten reguliert werden, sagte Bouffier. Aber es gehe nicht, dass das Geschäft sich auf andere Märkte verlagere, die Verwerfungen aber weiter den heimischen Markt träfen. Notwendig sei eine Regelung für die Eurozone, noch besser aber für alle 27 EU-Länder.

„Wir sind gerne hier und fühlen uns wohl bei Freunden“, sagte Bouffier zu dem eintägigen Besuch im Großherzogtum. Gemeinsam mit Landtagspräsident Norbert Kartmann traf er den luxemburgischen Parlamentspräsidenten Laurent Mosar, um eine Zusammenarbeit der beiden Volksvertretungen vorzuschlagen.

Bouffier traf auch mit Vertretern der Universität Luxemburg und einer Finanzhochschule zusammen. Die Standorte Frankfurt und Luxemburg sollten bei der Ausbildung von Finanzexperten kooperieren, sagte Bouffier.

Mit Material von dpa

Foto: E. Blatt (Hessische Staatskanzlei)

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