Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier erklärte zu der heute vom Hessischen Statistischen Landesamtes vorgestellten Konjunkturprognose für Hessen 2011: „Die Zahlen für das zu Ende gehende Jahr 2010 und der Konjunkturausblick für das kommende Jahr geben uns allen Grund zu Optimismus. Wir kommen wesentlich schneller aus der Krise, als wir dies Anfang des Jahres noch erhoffen konnten. Alle Anzeichen deuten auf einen sich selbst tragenden Aufschwung hin, der im kommenden Jahr auch durch ein deutliches Anziehen des privaten Konsums gestützt wird. Die sehr positiven Stimmungsumfragen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern untermauern die wirtschaftlichen Kennzahlen.“ Das Hessische Statistische Landesamt geht in seinen Schätzungen davon aus, dass die hessische Wirtschaft 2010 um 2,8 Prozent wächst. Für das kommende Jahr werden 2,0 Prozent prognostiziert.

Die Grundlage für einen anhaltenden Aufschwung sei gelegt, auch durch die Programme der Landesregierung. Hessen habe in der Krise schneller und umfassender reagiert als alle anderen Länder. In diesem Zusammenhang hob Ministerpräsident Bouffier die Entwicklung am hessischen Arbeitsmarkt als besonders erfreulich hervor: „Die verschiedenen Maßnahmen zur Stabilisierung der Beschäftigung haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Sowohl die Kurzarbeiterregelung als auch die Konjunkturprogramme der Bundesregierung und der Hessischen Landesregierung haben dazu beigetragen, dass wir im kommenden Jahr bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die Höchstwerte von vor zehn Jahren wieder erreichen können. Bei den Arbeitslosenzahlen prognostizieren uns die Experten sogar den stärksten prozentualen Rückgang unter allen westdeutschen Flächenländern. Das ist eine sehr große Ermutigung und zugleich Ansporn für die Arbeit der Landesregierung“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Die Landesregierung werde ihre Anstrengungen für Wachstum und Arbeitsplätze auch in den kommenden Jahren mit klaren Entscheidungen für wichtige Zukunftsinvestitionen in Hessen konsequent fortsetzen. Im Oktober und November lag die Arbeitslosenquote in Hessen bei 5,9 Prozent aller Erwerbspersonen – das ist die viertniedrigste im Vergleich aller Bundesländer.

Bouffier wies darauf hin, dass die Auswirkungen der tiefsten Wirtschaftskrise der Bundesrepublik in einzelnen Wirtschaftsbereichen auch im zu Ende gehenden Jahr spürbar gewesen seien. Das in Hessen im Ländervergleich deutlich überproportional vertretene Kreditgewerbe habe auch 2010 noch unter den Folgen der Krise gelitten. Dies sowie eine deutlich weniger industrielastige Wirtschaftsstruktur Hessens als in anderen Bundesländern hätten dazu beigetragen, dass das hessische Wachstum 2010 hinter dem Durchschnitt aller Länder zurückbleibe. Dafür sei der Einbruch 2009 in den industriell geprägten Ländern aber auch wesentlich heftiger ausgefallen als in Hessen. Im kommenden Jahr werde Hessen gerade wegen des deutlich überproportional wachsenden Kreditgewerbes wieder zu den anderen Ländern aufschließen.

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