Die Hessische Landesregierung hat die frühere Frankfurter Bürgermeisterin und langjährige Bildungsdezernentin Jutta Ebeling zur neuen Vorsitzenden des Vorstandes der Hessischen Kulturstiftung bestellt. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn gratulieren ihr und danken Dr. Rolf-E. Breuer, der viele Jahre an der Spitze der Kulturstiftung stand und sich aus Altersgründen von dieser Aufgabe verabschiedet. „Wir halten Jutta Ebeling für eine hervorragende Wahl für die Führung der Kulturstiftung. Ihr liegt eine Gesellschaft am Herzen, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Religion friedlich miteinander leben. An der Spitze des Vorstandes der Kulturstiftung kann sie genau in diesem Sinne wirken. Wir wünschen Jutta Ebeling viel Erfolg und viel Spaß bei der neuen Aufgabe. Dr. Breuer, der sich von der Leitung zurückzieht, haben wir sehr viel zu verdanken. Er hat sich um zahlreiche Kulturinstitutionen in ganz Deutschland verdient gemacht“, erklärten Ministerpräsident Bouffier und Staatsministerin Dorn am Mittwoch in Wiesbaden.

Jutta Ebeling wird neue Vorsitzende

Jutta Ebeling, 1946 in Streitberg in Oberfranken geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften und wurde Lehrerin. 1989 wurde sie in den Frankfurter Magistrat gewählt. Sie hatte bis 2012 unterschiedliche Zuständigkeiten, zu denen stets das Bildungsdezernat gehörte. 2006 wurde sie Bürgermeisterin neben Oberbürgermeisterin Petra Roth. Als Vorsitzende des Stiftungsrates des Fritz-Bauer-Instituts wirkte sie maßgeblich daran mit, dass 2015 an der Goethe-Universität Deutschlands erster Holocaust-Lehrstuhl eingerichtet wurde. Sie ist Mitglied im Vorstand des Jüdischen Museums Frankfurt, im Stiftungsrat des Siegmund-Freud- und des Instituts für Sozialforschung an der Goethe-Universität sowie im Hochschulrat der Frankfurt University of Applied Sciences.

„Jutta Ebeling hat in 23 Jahren als Dezernentin in Frankfurt vor allem als Bildungspolitikerin viel erreicht und sich auch als Dezernentin für Multikulturelle Angelegenheiten und in ihren vielen Ehrenämtern für unsere Gesellschaft vorbildlich eingesetzt. Ich freue mich, dass sich Jutta Ebeling nun mit ihren Fähigkeiten an der Spitze des Vorstandes der Kulturstiftung einbringt. Denn es sind die Menschen mit allem, was sie mitbringen an Lebensgeschichte, an kultureller Identität, an Herkunftskultur, die die Kultur eines Landes wie Hessen prägen. Und in Kunst und Kultur wird diese Identität der Hessinnen und Hessen immer wieder neu verhandelt“, sagte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn.

Rolf-Ernst Breuer zieht sich von der Leitung zurück

Rolf-Ernst Breuer, 1937 in Bonn geboren, trat 1956 als Lehrling in die Dienste der Deutschen Bank. 1969 wechselte er in die Börsenabteilung in der Zentrale in Frankfurt. 1974 wurde er Direktor und Leiter der Börsenabteilung. Rund elf Jahre später trat Breuer in den Vorstand ein und war ab 1997 dessen Sprecher. Von 2002 bis 2006 war Breuer Vorsitzender des Aufsichtsrates. Neben seiner Tätigkeit für die Deutsche Bank engagierte sich der promovierte Jurist in zahlreichen Mandaten vor allem in den Bereichen Finanzen, Industrie, Wissenschaft, Kunst und Musik. So war er unter anderem Vorsitzender des Hochschulrates der Goethe-Universität und Mitglied des Aufsichtsrates des Universitätsklinikums Frankfurt.

Ministerpräsident Volker Bouffier würdigte die lebenslangen Leistungen von Dr. Breuer für die Kultur: „Als Junge hat er Cello im Schulorchester gespielt, als reifer Mann viel bewirkt etwa im Kuratorium der Deutschen Stiftung Musikleben, im Förderkreis der Komischen Oper Berlin, bei den Freunden der Berliner Philharmonie, der Bachakademie Stuttgart und der Pinakothek München. In Hessen saß er dem Kuratorium der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper vor und hat sich viele Jahre für unsere Hessische Kulturstiftung in Wiesbaden eingesetzt. In wenigen Tagen feiert er seinen 82. Geburtstag. Ich sage herzlich Danke, besonders für die vielen Stunden im Dienste der Stiftung, und wünschen für die Zukunft alles Gute.“

Hintergrund

Die Hessische Kulturstiftung mit Sitz in Wiesbaden hat das Land Hessen 1988 errichtet. Sie fördert hessische Museen und andere Einrichtungen der bildenden Kunst, Bibliotheken und Archive, etwa mit Zuschüssen für Ankäufe, Ausstellungen und Kataloge. Seit 1992 gibt es zudem das Stipendienprogramm für Künstlerinnen und Künstler, die in Hessen leben oder geboren sind oder ein Studium an einer Kunstakademie oder in vergleichbaren Studiengängen in Hessen absolviert haben.

Weitere Informationen gibt es hier.

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